Dolce MemoriaKostbarkeiten Alter Musik
Eben noch im Zentrum virtuosen Schaffens, kurz darauf nahezu in Vergessenheit geraten – so erscheint das Schicksal der Viola da gamba in Italien im 17. Jahrhundert. Selbst Claudio Monteverdi verkaufte seine Gamben, die wenige Jahre zuvor noch in kunstvollen polyphonen und solistischen Kompositionen erklungen waren. Für die folgenden Jahrzehnte stehen die Violine und das Violoncello im Licht der Öffentlichkeit. Und doch bleibt die Gambe in der Erinnerung lebendig: Berühmte italienische Instrumentenbauer wie Antonio Stradivari und Niccolò Amati stellen noch gegen Ende des 17. Jahrhunderts Gamben her. Arcangelo Corellis in ganz Europa berühmt gewordene Violinsonaten werden für die Gambe transkribiert, und Antonio Vivaldi, der sich im venezianischen Waisenhaus Ospedale della Pietà dafür einsetzt, „weiterhin die englischen Violen zu unterrichten“, komponiert für das nunmehr exotische Instrument. Sarah Perl und Mira Lange bringen selten aufgeführte italienische Musik für Viola da gamba und Cembalo zu Gehör. Erinnerungen an einen fernen Klang!
Sarah Perl – Viola da gamba
Mira Lange – Cembalo
Sarah Perl wurde in Verden geboren und studierte Viola da Gamba bei Prof. Achim Weigel in Würzburg, bei Prof. Hille Perl in Bremen und bei Niklas Trüstedt an der HdK Berlin. Als Gambistin arbeitet sie unter anderem mit der Lautten Compagney Berlin, am Berliner Ensemble, mit dem Freiburger Barockorchester und Sasha Waltz, dem Pera Ensemble, mit Hans-Christoph Rademann und dem Dresdner Kammerchor und der Internationalen Bach-Akademie Stuttgart. Sie ist Mitglied im Gambenconsort Sirius Viols. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Arbeit mit ihrem Ensemble WUNDERKAMMER. Neben ihrer Konzerttätigkeit hat sie in zahlreichen Rundfunk- und CD-Aufnahmen mitgewirkt.
Mira Lange fühlte sich schon als Klavierschülerin am Frankfurter Konservatorium instinktiv von der Barockmusik angezogen. So studierte sie nach dem Abitur Cembalo bei Harald Hoeren an der Musikhochschule Frankfurt. 2001 war sie erste Preisträgerin in der Ensemblewertung beim Telemann-Wettbewerb Magdeburg. Über die Barockmusik fand sie den Bogen zurück zum klassischen Klavierrepertoire auf historischen Hammerflügeln. Sie wirkt bei verschiedenen Ensembles wie der Lauttencompagney, Ensemble Resonanz, der Kammerakademie Potsdam und dem Ensemble 1800 Berlin mit und widmet sich besonders der Arbeit ihrer Ensembles WUNDERKAMMER, Con Fortepiano und der Konzertreihe in der WUNDERKAMMER Werkstatt.
Das Programm
Pierre Sandrin (ca.1490 - ca.1561)
Chanson „Doulce Memoire“
Diego Ortiz (ca. 1510 - ca. 1570)
Recercada segunda sobre Doulce Memoire
Hernando de Cabezon (1541 - 1602)
Doulce Memoire
Diego Ortiz
Recercada quinta
Recercada ottava
Recercada segunda
Peter Uehling (*1970)
Weiß auf Weiß für Viola da Gamba solo III
Diego Ortiz
Recercada quarta
***
Peter Uehling
Weiß auf Weiß für Viola da Gamba solo II
August Kühnel (1645 - ca. 1700)
Sonata X über den Choral „Herr Jesu Christ, Du höchstes Gut“
Bernardo Storace (ca.1637 - ca. 1707)
Passacaglia
August Kühnel
Sonata XIV
Sarah Perl - Viola da Gamba
Mira Lange - Cembalo
Jagdschloss Grunewald
Hüttenweg 100 (am Grunewaldsee)
14193 Berlin
Das Konzert findet im Jagdzeugmagazin statt.
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle „Berlin, Königin-Luise-Str./Clayallee“ + ca. 1200m Fußweg
vbb-online | Fahrplanauskunft
Aktuelle Verkehrsinfos
Parken
Gebührenpflichtige Parkplätze nur begrenzt vorhanden (Hüttenweg / Parkplatz Forsthaus Paulsborn).
16,40 Euro / ermäßigt 13,10 Euro
inkl. VVG und Schlosseintritt bis 17.30 Uhr (letzter Einlass 17.00 Uhr)
Ticket-Vorverkauf hier, an allen bekannten Vorverkaufsstellen und an der Schlosskasse im Café.
(030.8 13 35 97 oder schloss-grunewald(at)spsg.de).
- bedingt rollstuhlgeeignet
außer Schlossbesichtigung