„Meisterhaft wie selten einer…“ | „Mistrzowskie jak rzadko które...“Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern | Ogrody Petera Josepha Lenné w Polsce

Sonderausstellung vom 1. Mai bis 24. Juli 2016
Eröffnung: Samstag, 30. April 2016 / 15 Uhr

Peter Joseph Lenné (1789–1866), einer der bedeutendsten Landschaftsarchitekten des 19. Jahrhunderts, war maßgeblich an der Umgestaltung der Gartenanlagen in Sanssouci und im Neuen Garten sowie an der Konzeption der Parks von Glienicke und auf der Pfaueninsel beteiligt.

Neben Potsdam und Berlin hat er in allen Ländern des historischen Preußens als Gartengestalter stilbildend gewirkt und zahlreiche Gartendenkmale hinterlassen, die die Landschaft bis heute prägen. Während seine Parkanlagen auf dem Gebiet der Bundesrepublik bekannt und praktisch vollständig erfasst und dokumentiert sind, gerieten seine Werke in den ehemals deutschen Ländern jenseits der heutigen Grenzen weitgehend in Vergessenheit.

Anlässlich des 150. Todestages von Lenné lädt die Ausstellung „’Meisterhaft wie selten einer…’ Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Schlesien und Pommern“  dazu ein, die von ihm konzipierten Landschaftsgärten jenseits der Oder wiederzuentdecken. Sie bietet einen Überblick über die Landschaftsgestaltungen in den ehemaligen östlichen Provinzen Preußens im heutigen Polen, an denen Lenné direkt oder indirekt beteiligt war, stellt bedeutende Beispiele vor und skizziert deren heutigen Zustand. Dabei liegt der Fokus vor allem auf den Parkanlagen Lennés in Schlesien, der Neumark und in Pommern. Während die Gärten im schlesischen Hirschberger Tal bereits eine Vielzahl von Touristen anlocken, warten andere noch auf ihre Wiederherstellung. In den letzten Jahrzehnten entstanden in den entsprechenden Woiwodschaften zahlreiche Initiativen, die sich dies zum Ziel gesetzt haben.

Die Ausstellung und der dazu erscheinende Katalog basieren auf den Erkenntnissen aus einem Projekt, das von der Technischen Universität Dresden und der Hochschule Neubrandenburg angestoßen und in enger Kooperation mit zahlreichen Partnern in Polen und Deutschland seit 2013 umgesetzt wurde. Dieses zielt langfristig auf die Wiederherstellung, Pflege, Vermittlung und langfristige Bewahrung der Gartendenkmale von Peter Joseph Lenné in Polen.

Die zweisprachige Ausstellung „’Meisterhaft wie selten einer…’ Die Gärten Peter Joseph Lennés zwischen Pommern und Schlesien“ wurde vom Institut für Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Dresden, der Naturwissenschaftlichen Universität Breslau/Uniwersytet Przyrodniczy we Wrocławiu und der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Kulturforum östliches Europa realisiert. Die Ausstellung wird vom Deutschen Kulturforum östliches Europa in Kooperation mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg im Schloss Caputh gezeigt. Zur Ausstellung erscheint ein Katalog in deutscher Sprache.

Im Rahmen der Ausstellung werden Vorträge in Kooperation mit dem Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte, Potsdam, angeboten.

Schloss Caputh
Straße der Einheit 2
14548 Schwielowsee

Ausstellung im Westlichen Erweiterungsflügel

Weitere Informationen zum Ort

  • bedingt rollstuhlgeeignet

Wichtige Informationen

Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte
Kutschstall, Am Neuen Markt 9
14467 Potsdam
Info-Tel.: + 0331/62085-50
Eintritt: 5 Euro, ermäßigt 3 Euro

Mittwoch, 25. Mai 2016, 18 Uhr
»Ihre Meisterhand wird ganz anderes daraus schaffen...« – Die Gartenplanungen Peter Joseph Lennés östlich der Oder

Bildvortrag von Christoph Haase M. Sc., Bad Muskau

Mit Peter Joseph Lenné werden zuerst die Potsdamer Kulturlandschaft sowie diverse Schlossparkanlagen in Brandenburg oder Mecklenburg-Vorpommern verbunden. Die Reichweite seiner Gartengestaltungen ist jedoch weitaus größer. So finden sich auch jenseits der Oder bedeutende Planungen, die bislang nur wenig bekannt sind. Der Vortrag bietet eine gärtnerische Entdeckungsreise in die ehemaligen preußischen Provinzen Pommern, Westpreußen und Neumark im heutigen Polen. Vorgestellt werden u.a. der Kurpark in Swinemünde/Świnoujście, der Krankenhausgarten von Sonnenburg/Słonsk und die große Landesverschönerung in Reichenbach/Radaczewo.
Christoph Haase studierte Landschafts- und Freiraumentwicklung in Dresden-Pillnitz und Gartendenkmalpflege in Neubrandenburg mit Master-Abschluss 2014. Seit zwei Jahren befasst er sich mit den Gartenanlagen Lennés auf dem Gebiet des heutigen Polen.

Mittwoch, 22. Juni 2016, 18 Uhr
Peter Joseph Lenné in Polen – die Garten- und Parkanlagen in den ehemaligen östlichen Provinzen Preußens

Bildvortrag von Prof. Dr. Marcus Köhler, Dresden

Während die Gartenanlagen von Peter Joseph Lenné auf dem Gebiet der Bundesrepublik bekannt und dokumentiert sind, gerieten seine Werke in den ehemals deutschen Ländern jenseits der Oder weitgehend in Vergessenheit. Ein Projekt der Technischen Universität Dresden und der Hochschule Neubrandenburg in Kooperation mit Partnern in Polen und in Deutschland, dient dazu, diesem Mangel abzuhelfen. Ziel ist es, die Gartenanlagen Lennés vor allem in Schlesien, der Neumark und in Pommern zu sichten, historisch einzuordnen und der Öffentlichkeit bekannt zu machen. In seinem Vortrag wird Marcus Köhler auf die Geschichte dieser Parkanlagen seit dem Zweiten Weltkrieg eingehen sowie auf deren künftige Perspektiven.
Marcus Köhler ist Professor für Geschichte der Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Dresden mit dem Schwerpunkt auf Gartendenkmalpflege und Landschaftsarchitektur und Leiter des Projekts zur Erforschung des Gärten Lenné östlich der Oder.

Dienstag, 5. Juli 2016, 18 Uhr
Das Hirschberger Tal in Schlesien – eine europäische Kulturlandschaft von Rang

Bildvortrag von Dr. Klaus-Henning von Krosigk, Berlin

Im 19. Jh. entstand im Hirschberger Tal, am Fuße des Riesengebirges, eine aus den Parkanlagen mehrerer Herrenhäuser und Schlösser bestehende zusammenhängende Gartenlandschaft, die als »Schlesisches Elysium« bezeichnet wurde. Zu ihr gehören die Gärten der königlichen Schlösser Fischbach/Karpniki, Erdmannsdorf/Mysłakowice und Schildau/Wojanów, die beiden letzteren Anlagen schuf Peter Joseph Lenné. Anhand dieser Parkanlagen wird die Entwicklung des Landschaftsgartens von Ende des 18. bis Mitte des 19. Jhs. beschrieben und das Werk Lennés dargestellt. Des Weiteren wird auf die Instandsetzung und Restaurierung dieses einmaligen Gartenerbes eingegangen.
Dr. Klaus-Henning von Krosigk ist Gartenhistoriker und ehemaliger Gartenbaudirektor im Landesdenkmalamt Berlin.

Abbildung im Banner:

Die erneuerte Parkanlage in Lomnitz mit dem Witwenhaus, in dem heute ein Hotel untergebracht ist.
© Foto: Justyna Jaworek, 2013

Abbildungen in der Galerie, v.l.n.r.:

Das Schloss im Lissaer Park/Park Leśnicki in Breslau beherbergt heute das Kulturzentrum „Zamek“.
© Foto: Justyna Jaworek, 2014

Schauplan für den Schlossgarten Groß Cammin/Kamień Wielki. Entwurf: Peter Joseph Lenné, Zeichner: Gerhard Koeber, 1833.
© SPSG, GK II (1) 3494

Die südwestlichen Gartenterrassen von Schloss Kamenz/Kamieniec Ząbkowicki während der Sanierungsarbeiten.
© SPSG / Foto: Samuel Wittwer, 2015

Johann Heinrich Hintze: Ansicht von Schloss Schildau/Wojanów, 1840.
© SPSG, GK II (5) 1354

Graf von der Groeben: Erdmannsdorf.
© SPSG, GK II (5) 1108

Impressionen