GIARDINO DI ARTEKreationen von Tina Cassati für das Chinesische Haus

Sonderausstellung vom 2. August bis  31. Oktober 2016

Wenn bei einem Spaziergang durch den Park Sanssouci das Chinesische Haus goldschimmernd zwischen den Bäumen aufscheint, dann fühlt sich so mancher Besucher in eine andere Welt versetzt: Unter einem bunt bemalten, von Palmen getragenen Dach hat sich eine elegante, goldene Gesellschaft niedergelassen, umschwirrt von Papageien und eingehüllt in die Klänge exotischer Musik, die sich mit dem Keifen der Affen mischt.

Das Chinesische Haus bringt die Grundzüge des Rokoko bereits in seiner Architektur zum Ausdruck: Was natürlich und bewegt scheint, ist raffiniert komponiert und aus Stein und Metall fest gefügt. Alles ist Kulisse im besten Sinne – eine fantasievolle Hülle, die in ihrem Spiel zwischen Natur und Kultur alle Sinne anregt.

Genau damit setzt sich die Berliner Künstlerin Tina Cassati in ihrem aktuellen Projekt „Giardino di Arte“ auseinander: Mit ihrem „Garten der Kunst“ thematisiert sie die stete Veränderung der Natur im Wandel der Jahreszeiten durch phantastische Kleider, die genau wie Kulissen für den Reiz und die unendlichen Möglichkeiten der Verwandlung stehen.

Das bevorzugte Medium der international erfolgreichen Foto-Künstlerin ist die Collage in Verbindung mit eigens dafür kreierten Kostümen. Sie gestaltet Plakate und Cover und veröffentlicht Fotoarbeiten in hochwertigen Magazinen. Bei ihren detailreichen und ungemein überraschenden Kreationen ist sich der Betrachter nie sicher, was daran nun fotografierte Realität ist – und was mit den Techniken der Collage und Bildbearbeitung erfundene, grafische Komposition.

Im Chinesischen Haus sind die kritische Auseinandersetzung mit der Chinoiserien-Mode, die künstlerische Beschäftigung mit dem Wesen der Natur und das abwechslungsreiche Spiel von Schein und Sein großartig in Szene gesetzt: Das war für Tina Cassati Anregung für diesen Ort drei – im wahrsten Sinne des Wortes – märchenhafte Roben zu schaffen.

Aus Tausenden von Kunstblüten und Rüschen geformt, treten die Kleider in einen Dialog mit den geblümten seidenen Wandbespannungen, den Rokokoschwüngen der Möbel oder den knorrigen Bronzearmen der Leuchter. In dieser Form setzen sich die Werke der Künstlerin in den Raum hinein fort – und verwandeln das Chinesische Haus in eine Art begehbare Collage.

Chinesisches Haus im Park Sanssouci
Am Grünen Gitter
14469 Potsdam

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