Die wechselvolle Geschichte des Pfingstberg-Ensembles
Potsdamer Visionen mit Ausblick
Von der Vision Friedrich Wilhelms IV., ihrer Umsetzung und der einstigen Nutzung des Belvedere – über den Verfall bis hin zum Wiederaufbau und dem heutigen Wirken des Förderverein Pfingstberg in Potsdam e.V.: Das Pfingstbergensemble im Potsdamer Norden hat Höhen und Tiefen erlebt. Wer das Ruhe ausstrahlende Schloss Belvedere heute betritt, sieht das nicht gleich.
Die Dauerausstellung orientiert sich an prägnanten Phasen der Geschichte des Ensembles und schafft so Einblicke in verschiedene thematische Aspekte: die Zusammenarbeit des Königs und seiner Architekten, das Pfingstberg-Dasein vor dem Belvedere-Bau, die fehlende Denkmalpflege im Kontext der DDR und der von der Gründung des Pfingstberg-Vereins eingeleitete Wandel.
Die Architektur wird anhand beleuchteter Pläne und Darstellungen aus verschiedenen Zeiten besonders genau betrachtet. Der Visionär und Romantiker Friedrich Wilhelm IV. kommt gleich zu Beginn zu Wort – am Ende sind es dann auf emotionale Weise die heutigen Wirkenden, Unterstützer und Zeitzeugen des Wiederaufbaus. Was ist aus der Vision des Italien-liebenden Friedrich Wilhelms IV. heute geworden? Diese Frage bleibt nun für keinen Pfingstberg-Besucher mehr offen.
Zwischen Gartenlaube und Russenmagazin.
Alltag am Potsdamer Pfingstberg 1945–1994
Die 2020 eröffnete Zeitzeugenausstellung lässt Menschen aus der direkten Umgebung des Pfingstbergs zu Wort kommen.
Den Hintergrund dazu bildet die Potsdamer Konferenz, die 1945 im Schloss Cecilienhof stattfand – nahe Schloss Belvedere Pfingstberg. Sie gilt als Symbol für den Beginn des Kalten Krieges, und das auf der Konferenz verabschiedete „Potsdamer Abkommen“ teilte Deutschland und die Welt in zwei Lager. Dadurch veränderte sich in besonderer Weise auch der Alltag um den Pfingstberg herum, der jetzt Sperrgebiet wurde. Die Menschen lebten nun nahe der Grenze zu Westberlin und am „Militärstädtchen Nr. 7“, in dem hinter Stacheldraht ein Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes KGB und die Zentrale der Auslandsspionage entstanden.
Wie es war, plötzlich russische Soldaten als Nachbarn zu haben, wie es sich in der sowjetischen Verkaufseinrichtung „Russenmagazin“ einkaufte oder welche Rolle die Kleingärten am Pfingstberg spielten, wird in lebendigen Zeitzeugeninterviews erlebbar.
Die Geschichten von Kriegsende, Besatzung oder unbeschwerter Kindheit sind traurig und rührend, aber auch humorvoll und lustig.
Der Ausstellungsbereich wird gefördert mit Mitteln der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur und gefördert mit Mitteln des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg.
Belvedere Pfingstberg
Pfingstberg
14469 Potsdam
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle „Potsdam, Puschkinallee“, „Potsdam, Am Schragen“
vbb-online | Fahrplanauskunft
Aktuelle Verkehrsinfos
Parken
Öffentliche Parkplätze am Volkspark (15 Minuten Fußweg).
Die Öffnungszeiten gelten auch an Feiertagen
- bedingt rollstuhlgeeignet
Mit dem eigenen Smartphone via QR-Code
deutsch, englisch, Kinder, Erwachsene
kostenfrei