Das Golmer LuchImpressionen einer Landschaft. Fotografien von Klaus Bergmann

Sonderausstellung vom 09. August bis 31. Oktober 2016

Das Golmer Luch westlich von Potsdam ist eine ehemals vermoorte Landschaft, die unter dem Großen Kurfürsten durch Trockenlegung für die Landwirtschaft gewonnen wurde. Klaus Bergmann, Potsdamer Fotograf seit vielen Jahrzehnten, begann im April 1976 mit der Arbeit an seinem Langzeit-Fotoprojekt „Golmer Luch“. Über 40 Jahre hinweg schuf er eine umfassende fotografische Dokumentation des Landschaftsschutzgebietes mit insgesamt rund 1.000 Fotos. Es entstanden einzigartige Aufnahmen einer allmählich renaturierten Landschaft. Neben klassischen Landschaftsmotiven umfasst das Werk auch Fotografien der Tier- und Pflanzenwelt, darunter faszinierende Makroaufnahmen.

Bergmanns Aufnahmegebiet reichte vom Schlangenbruch (Bornim) im Osten bis zum Teufelsbruch (Töplitz) im Westen, und von den Luchwiesen (Wildpark-West) im Süden bis zum Schlänitz-Ausbau im Norden. Auch die ehemalige Deponie gehört zu diesem Gebiet, in der Klaus Bergmann mit Genehmigung des Amtes für Umwelt und Natur seit 2012 ebenfalls fotografieren konnte.

Bergmann faszinierten im Golmer Luch vor allem die uralten Weidenstämme auf der „Hüllenwiese“ zwischen Golmer Damm und der Deponie, die dem Fotografen nahezu unerschöpflichen Motivreichtum boten. Während er 1976 noch Weiden-Doppelreihen mit grau-weißlich ausgeblichenen, stark bemoosten Stämmen und teils bizarren Formen fotografieren konnte, waren diese Doppelreihen jedoch bald verschwunden; es blieb nur „seine alte Weidenreihe“. In den letzten drei Jahren ist auch diese so weit abgestorben, dass sie kein geeignetes Fotomotiv mehr hergibt. Auf der gegenüberliegenden Seite der „Luchwiese“ fotografierte Klaus Bergmann Bäume, die zum Teil auf bis zu 1m hohen, freiliegenden Wurzeln stehen. Auch der Pappelwald auf der „Spülwiese“ bot reizvolle, zum Teil mystische Motive für seine Fotokunst.

Für seine Aufnahmen nutzte Klaus Bergmann Canon-Kameras mit den Brennweiten 10–1300 mm sowie eine Mikroskopkamera für Samen, Sporen, Tier- und Pflanzendetails.

Der Künstler:

Klaus Bergmann ist seit Jahrzehnten als Fotograf mit der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg verbunden. Bereits seit Mitte der 1960er Jahre hat er im Rahmen einer Kooperation der damaligen Potsdamer Schlösserverwaltung mit dem Fotoclub Potsdam erste Aufnahmen für das Bildarchiv gemacht. Daraus entwickelte sich seit 1971, als Bergmann seine Meisterprüfung im Fotografenhandwerk ablegte, eine fruchtbare professionelle Zusammenarbeit.

Klaus Bergmann fotografierte überwiegend für Museen. Daneben wurden seine Arbeiten durch verschiedene Verlage und Zeitschriften im In-und Ausland veröffentlicht, z. B. bei Edition Leipzig, E. A. Seemann, Brockhaus. Bergmanns Fotografien finden sich so in grundlegenden Publikationen über die Preußischen Schlösser und Gärten. Dazu gehören u. a.:

• „Potsdamer Schlösser in Geschichte und Kunst“ (1984)
• „Friedrich II. und die Kunst“, der Katalog zur großen Friedrich-Ausstellung in Potsdam 1986
• „Friedrich der Große. Sammler und Mäzen“ (1992)

In der Fotothek der Stiftung befinden sich heute zahlreiche Aufnahmen der Bau- und Gartendenkmale sowie der Sammlungsobjekte der SPSG aus der Kamera von Klaus Bergmann.

Ausstellungen (Auswahl):

• Kloster Zinna 1989, 1990, 1992
• Straßburg (F) Mitteleuropa – Städte des Ostens (EU) 1993
• Potsdam Stadthaus 1994
• Straßburg (F) 1995
• Umweltministerium BRB 1996, 2012
• Nattwerder (325 Jahrfeier) 2010
• Beteiligung an internationalen Ausstellungen u. a. in Belgien, CSSR, Finnland, Indien, Frankreich, Polen, Sowjetunion, Schweiz, Spanien, Sri Lanka

Kontakt zum Fotografen: bergmann-foto(at)gmx.de