Cranach und die Kunst der Renaissance unter den Hohenzollern

Eine Ausstellung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg in Kooperation mit der Ev. Kirchengemeinde St. Petri – St. Marien

Erstmals widmet sich eine Ausstellung der Kunst und Kultur der Renaissance in Berlin – einer Epoche kulturellen Neubeginns, die im heutigen Stadtbild kaum noch wahrnehmbar ist. Über 200 Exponate an zwei Standorten geben Einblick in diese frühe, dynamische Phase der brandenburgisch-preußischen Geschichte und Kunst.

Unter den Kurfürsten Joachim I. und Joachim II. hielt die Renaissance Einzug in die Mark Brandenburg: Berlin wurde als Hauptresidenz ausgebaut und erlebte eine erste kulturelle Blüte. Die im fürstlichen Auftrag entstandenen Gemälde des kursächsischen Hofmalers Lucas Cranach d. Ä. und seines Sohnes Lucas Cranach d. J. trugen zusammen mit dem prächtigen Neubau des Berliner Schlosses zum Ruhm der Hohenzollern bei – und übten einen nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung der Künste in Berlin und Brandenburg aus.

Für den 1538 begonnen Neubau des Berliner Schlosses und für das benachbarte Domstift schufen Lucas Cranach d. Ä. und seine Werkstatt zahlreiche Altartafeln, mythologische Gemälde und Porträts. Sie bilden den Grundstock der Kunstsammlungen in den preußischen Schlössern und wurden jüngst gemäldetechnologisch und kunsthistorisch untersucht. Die neu gewonnenen Erkenntnisse werden nun im Neuen Flügel des Schlosses Charlottenburg zusammen mit den vielfältigen Bezügen der Gemälde zu ihrem höfischen Umfeld präsentiert.

Zu den gezeigten Werken gehören u. a. das vermutlich einzige autonome Selbstbildnis des Meisters, eine frühe Version der "Quellnymphe" und die neun erhaltenen Tafeln des Passionszyklus aus dem alten Berliner Dom.

Schloss Charlottenburg – Neuer Flügel
Spandauer Damm 10-22
14059 Berlin

Weitere Informationen zum Ort

Kreuzigung Kirche, Hof und Stadtkultur

Die Ausstellung in der Marienkirche nimmt mit den Pfarrkirchen einen wichtigen Teil der residenzstädtischen Kultur in den Blick. In den Kirchenräumen präsentierten sich die höfischen und städtischen Eliten nicht zuletzt über Werke, die bei Künstlern des Hofes in Auftrag gegeben wurden.

Arbeiten des Malers Michel Ribestein und des Bildhauers Hans Schenck, die in den Jahrzehnten der Reformation in Berlin tätig waren, haben sich in den Kirchen in größerer Zahl als im profanen Bereich erhalten. Sie bezeugen das hohe Niveau der Berliner Kunst im 16. und frühen 17. Jahrhundert und spiegeln die geistigen Entwicklungen und theologischen Debatten dieser Zeit.

Nach einer umfangreichen Erfassung wird in der Marienkirche ein wesentlicher Teil der Kunstwerke aus den mittelalterlichen Berliner Stadtkirchen – ergänzt u.a. durch Bücher aus der alten, bedeutenden Propsteibibliothek – erstmals gewürdigt und im stadt-, kirchen- und geistesgeschichtlichen Kontext erschlossen.

Die Ausstellung in der Marienkirche entsteht in Kooperation mit dem Geisteswissenschaftlichen Zentrum für Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas an der Universität Leipzig und dem Landesdenkmalamt Berlin

Impressionen