Themenjahr zum Klimawandel
Der Auswirkungen des Klimawandels sind auch den Parks und Gärten der SPSG unübersehbar. Durch extreme Hitze, intensive Sonneneinstrahlung und anhaltende Trockenheit sind z. B. nahezu 80 Prozent der Gehölze im Potsdamer UNESCO-Welterbe-Park Sanssouci geschädigt. Seit 2017 mussten in jedem Jahr zwischen 160 und 300 Bäume gefällt werden. Für die die Gärtner:innen und Gartendenkmalpfleger:innen der SPSG das eine besondere Herausforderung. Schon seit mehr als einem Jahrzehnt erforschen sie, wie sich die Widerstandsfähigkeit der Bäume gegen die Folgen des Klimawandels stärken lässt.
In der Open-Air-Ausstellung „Re:Generation. Klimawandel im grünen Welterbe – und was wir tun können“, die von Ende April bis Ende Oktober 2024 im Herzen des Parks Sanssouci stattfindet, möchte die SPSG ihre bisher gewonnenen Erkenntnisse mit den Besuchenden teilen und mit ihnen ins Gespräch kommen. An 30 Ausstellungsstationen werden zahlreiche Ansätze, Strategien und Fortschritte im Umgang mit dem Klimawandel vorgestellt. Zudem erhalten Interessierte Tipps, wie sie sich im Alltag für den Umwelt- und Klimaschutz einsetzen können. Vielseitige Veranstaltungsangebote werden die Ausstellung flankieren.
Mehr zum Konzept der Ausstellung und zum Begleitprogramm sind einem gesonderten informationsbalatt zu entnehmen.
Ausstellungen
Erinnerungen an die Zukunft
Zeitgenössische Kunst zu Gast im Schloss Schönhausen
16. Mai bis 10. November 2024
Schloss Schönhausen, Tschaikowskistraße 1, 13156 Berlin
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes leben heute 23,8 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Infolge des Angriffs der Russischen Föderation auf das Territorium der Ukraine sind etwa 1,5 Millionen Ukrainer:innen Teil dieser Zahl geworden. In den zwei Jahren seit der Ankunft der ersten Flüchtlinge haben es viele Menschen geschafft,
sich in die deutsche Gesellschaft zu integrieren. Infolgedessen kommt es zu einem Prozess der gegenseitigen kulturellen Bereicherung. Jeden Tag lernen ukrainische Umsiedler:innen die deutsche Geschichte und Kultur kennen und lüften im Gegenzug den Schleier des ukrainischen Kulturerbes. Der Status der „Terra incognita“, den die Ukraine im globalen Kunstsystem hatte, gehört langsam der Vergangenheit an.
Schon jetzt zeichnet sich ab, dass die tektonische Verschiebung, die sich seit dem Beginn des russisch-ukrainischen Krieges in der europäischen Welt vollzogen hat, nicht spurlos vorübergehen wird – wir stehen vor turbulenten Jahren des Wandels. Und wie in jeder historischen Umbruchphase wird die bildende Kunst zu einem wichtigen Spiegel und zu einer Archivarin der Ereignisse, zu einer Grundlage für die Diskussion über die Perspektiven der Zukunft.
„Erinnerungen an die Zukunft“ ist eine visuelle Sammlung und Studie künstlerischer Reflexionen, Vorahnungen und Enthüllungen, die darauf abzielt, die aktuelle Geschichte der Massenmigration zu vermitteln und die Frage zu stellen: „Welche gemeinsame Zukunft erwartet uns?“
Teilnehmende Künstler:innen
Bahar Batvand, Sofiia Holubeva, Yurii Koval, Tetiana Malinovska, Valeria Osina, Mariia Petrenko, Oksana Pyzh, Vitalii Shupliak, Leyla Toprak, Artem Volokitin, Igor Zeidel
Weitere Informationen: www.spsg.de/schloss-schoenhausen
Ein Kleid für einen Prinzen
Sonderpräsentation des Kinderkleides von Prinz Ludwig Karl Wilhelm von Preußen
1. August bis 31. Oktober 2024
Schloss Königs Wusterhausen, Schlossplatz 1, 15711 Königs Wusterhausen
Ein rotes Seidenkleid für einen kleinen Jungen? Im 18. Jahrhundert gehörte das zum guten Ton. Ein Porträt im Schloss Königs Wusterhausen zeigt den früh verstorbenen Bruder Friedrichs des Großen, Prinz Ludwig Karl Wilhelm von Preußen (1717-1719) als ein- bis zweijährigen Knaben mit einem roten Kinderkleid mit silbernen Tressen, Posamentenriegeln und Knöpfen. Das Kleid des Prinzen mit seiner geschnürten Korsage und dem langen ausgestellten Rock wirkt auf den ersten Blick wie ein verkleinertes Damenkleid. Bis ins späte 18. Jahrhundert war die Mode für Erwachsene in Schnitt und Ausstattung Vorbild für die Kindergarderobe. Nicht nur Mädchen, sondern auch Knaben trugen bis zu ihrem fünften Lebensjahr Kleider.
Das Seidenkleid des Prinzen hat sich bis heute gut erhalten und wird für eine kurze Zeit im Schloss Königs Wusterhausen zu sehen sein. Dort kann man mehr über die Herstellungsart und die modischen Besonderheiten dieses fürstlichen Kleides erfahren.
Weitere Informationen: www.spsg.de/schloss-koenigs-wusterhausen
Die Blüte(n) des Klassizismus
Sonderpräsentation zum Neuerwerb eines Tafelservices König Friedrich Wilhelms II.
1. Mai bis 31. Oktober 2024
Marmorpalais, Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam
Im Sommer 2022 konnte die SPSG 37 Teile eines Services, das die KPM ab 1795 für König Friedrich Wilhelm II. (1744-1797) herstellte, erwerben. Es wurde im Berliner Schloss verwendet und erfreute sich, wie die beträchtliche Menge an späteren Ergänzungs- oder Ersatzstücken zeigt, noch im fortgeschrittenen 19. Jahrhundert großer Beliebtheit bei Hofe.
Im Marmorpalais, dem frühklassizistischen Sommerschloss Friedrich Wilhelms II. am Heiligen See, erwartet das Publikum eine nach zeitgenössischen Vorbildern gedeckte Mittagstafel. Weitere Porzellangegenstände aus der Zeit Friedrich Wilhelms II. geben über die faszinierende Entstehungs- und Nutzungsgeschichte des Services Aufschluss. Unter anderem ist hier zu erfahren, was das Service mit den kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Preußen und dem revolutionären Frankreich zu tun hat, die im Basler Frieden von 1795 offiziell beendet wurden.
Eine regelrechte Geschmacksrevolution war auch der Blumendekor des Services, der noch heute unter dem Namen „fleurs en terrasse“ als einer der Höhepunkte der Blumenmalerei der KPM gilt. Erstmals wurden, wie bislang auf Berliner Porzellan üblich, keine künstlichen Sträuße oder Streublumen mehr dargestellt, sondern Blumen, die natürlich aus einer Wiese wachsen. Auf eindrucksvolle Weise vollzog das Service damit den Wandel vom Rokoko zur schlichten Eleganz des Klassizismus.
Mit seiner reizvollen Blumenmalerei holte das Service begehrte Zierblumen der Zeit, darunter Aurikeln, Ranunkeln, Nelken und Anemonen, sowie sentimental konnotierte Sorten wie Vergissmeinnicht und Stiefmütterchen (französisch pensée, der Gedanke) gewissermaßen aus dem Garten auf den Tisch. Um diesen direkten Bezug zur historischen Gartenwelt erneut herzustellen, werden an drei Standorten im Neuen Garten Infosockel mit Blumenkübeln aufgestellt, die die Gärtner:innen der Stiftung mit den entsprechenden Blumensorten des Tafelservices bepflanzt haben.
Weitere Informationen: www.spsg.de/marmorpalais
Ridolfo Schadow. Das Urteil des Amor
Sonderpräsentation zum 200. Todestag Ridolfo Schadows
Bis 31. Dezember 2024
Schloss Charlottenburg, Neuer Flügel, Spandauer Damm 10-22, 14059 Berlin
Anlässlich des 200. Todestages des Bildhauers Ridolfo Schadow (1786-1822) im Jahr 2022 wurde erstmals eine Idee des Künstlers im Rahmen einer Sonderpräsentation im Vestibül des Neuen Flügels des Schlosses Charlottenburg umgesetzt: Drei junge Mädchen sitzen dem geflügelten Liebesgott Amor gegenüber. Sie sind versunken in ihre jeweilige Beschäftigung und scheinen seine Anwesenheit gar nicht zu bemerken. Amor grübelt, wem er den Blumenkranz in seiner Hand überreichen wird. Diese Zusammenstellung der vier Marmorskulpturen erinnert an die Geschichte vom „Urteil des Paris“ aus der griechischen Mythologie. Der trojanische Königssohn Paris sollte im Auftrag des Göttervaters Zeus eine Entscheidung fällen, welche der Göttinnen Hera, Athena und Aphrodite die Schönste sei.
Hier sind es jedoch heranwachsende Menschen, deren Haltungen Alltagssituationen einfangen: der junge „Amor“, das „Mädchen mit Tauben“ („Die Unschuld“), die „Sandalenbinderin“ sowie die „Spinnerin“. König Friedrich Wilhelm III. von Preußen (1770-1840) hatte die vier von Ridolfo Schadow in Rom geschaffenen Skulpturen angekauft. Drei standen im Königlichen Palais (Kronprinzenpalais in Berlin), die vierte wurde im Berliner Schloss aufgestellt. Somit erfüllt sich erst mit dieser Präsentation die ursprüngliche Absicht des Bildhauers, der alle vier Figuren in Beziehung zueinander wirken lassen wollte.
Über die Entstehung, Deutung und Nachwirkung der Figuren informiert die kleine Schau. Das Publikum erfährt auf der Webseite der SPSG zusätzliche Einzelheiten zu Ridolfo Schadows Schaffen und Lebenssituation in Rom sowie zu weiteren Werken, die sein Vater und Lehrer, der prominente Berliner Bildhauer Johann Gottfried Schadow (1764-1850), an das preußische Herrscherhaus vermittelte.
Weitere Informationen: www.spsg.de/ridolfoschadow
Veranstaltungen – eine Auswahl
Vom Fortnehmen, Verlieren, Wiederfinden und Zurückgeben: Die bewegte Geschichte des Porträts der Elisabeth Dorothea Juliane von Wallmoden, Freifrau von Buddenbrock von Antoine Pesne
Vortrag von Dr. Ulrike Schmiegelt-Rietig, SPSG, zum Tag der Provenienzforschung
12. April 2024, 18 Uhr
Eintritt frei
Schloss Schönhausen, Tschaikowskistraße 1, 13156 Berlin
Antoine Pesnes (1683-1757) Porträt der Elisabeth Dorothea von Wallmoden, Freifrau von Buddenbrock (1714-1767) gehört zu einer Folge von acht Porträts von Hofdamen der Königin Elisabeth Christine (1715-1797) , der Gemahlin Friedrichs des Großen (1712-1786). Ursprünglich befanden sie sich in den Privaträumen der Königin im Berliner Schloss. Heute werden sie im Gartensaal des Schlosses Schönhausen gezeigt. Das Bildnis „der schönen Iris“ wechselte im Laufe des 20. Jahrhunderts vielfach den Besitzer. Es wurde verkauft, enteignet, gestohlen, beinahe zerstört, wiedergefunden, restauriert und zurückgeben, bevor es seinen jetzigen Platz fand.
Die Provenienzforscherin Dr. Ulrike Schmiegelt-Rietig stellt die wechselvolle Geschichte des Gemäldes vor und gibt einen Einblick in die Herausforderungen ihres Fachgebietes. Der Vortrag findet im Rahmen des Tages der Provenienzforschung im Schloss Schönhausen statt.
Schloss – Garten – Werkstatt
Einblicke in die Schlossgärtnerei Charlottenburg
20. und 21. April 2024, jeweils 11–17 Uhr
2 Euro
Schlossgärtnerei Charlottenburg, Fürstenbrunner Weg 62-70, 14059 Berlin
An diesem Wochenende dreht sich in der sonst nicht zugänglichen Schlossgärtnerei Charlottenburg alles ums Grün. Die Gartenexpert:innen informieren über den Schlossgarten Charlottenburg. Darüber hinaus sind eine Vielfalt historischer Pelargonienarten und viele verschiedene Sommerblumenkulturen zu bewundern. Eine Auswahl an Pelargonien, Orangeriepflanzen sowie die Mirabilis sind gegen eine Spende zu erwerben. Unsere Gärtner:innen geben Tipps zur Aufzucht und Pflege von Pflanzen und führen über das Gelände der Schlossgärtnerei und durch das Palmenhaus mit dem Orangeriepflanzenbestand. Gerne beantworten sie auch Fragen zu den Auswirkungen des Klimawandels in den historischen Gärten. Eine Technikschau veranschaulicht, welche Arbeitsmaschinen im Schlossgarten Charlottenburg zum Einsatz kommen. Zur Stärkung zwischendurch werden Herzhaftes sowie Kaffee und Kuchen angeboten.
Orangefest
Oranienburgs Tag in Orange
28. April 2024, 10–18 Uhr
6 / 3 Euro
Schlossmuseum Oranienburg, Schlossplatz 1, 16515 Oranienburg
Anlässlich des niederländischen Königstages feiert Oranienburg traditionell am letzten Sonntag im April zu Ehren seiner Namensgeberin Louise Henriette von Oranien-Nassau (1627-1667) einen Tag in Orange. Schloss, Schlosshof und Schlosspark empfangen zu landestypischen niederländischen Spezialitäten, traditionellem Handwerk, Musik, Tanz und Akrobatik. In Kooperation mit der Tourismus und Kultur Oranienburg gGmbH.
Weitere Informationen: www.spsg.de/orangefest
Ein Tag bei Prinz Carl
Sonderführungen und Musikprogramm zum 200. Jahrestag des Einzugs Prinz Carls in Glienicke
1. Mai 2024, 10–17.30 Uhr
14 / 12 Euro
Schloss und Schlossgarten Glienicke, Königstraße 36, 14109 Berlin
Am 1. Mai 1824 kam der gerade 23-jährige Prinz Carl (1801-1883), der sich gerne voller Stolz „Sir Charles Glienicke“ nannte, in den Besitz des Landgutes Glienicke. In fast 60 Jahren schuf er mit viel Inspiration durch seine Italienreisen ein ganz besonderes Gesamtkunstwerk aus Architektur, Garten und Antikensammlung. Mit einem unterhaltsamen Tag voller Sonderführungen und einem Musikprogramm möchte die SPSG dieses Jubiläum mit ihren Gästen feiern. Neben den Schlossräumen und dem Hofgärtnermuseum wird auch das Erdgeschoss des Casinos zugänglich sein.
Der Damenflügel
Sonderführungen mit Frederike Jefferies und Andreas Woche, Schlossmitarbeiter:innen, SPSG
5. Mai und 9. Juni 2024, jeweils 10, 11, 12, 13, 14 und 15 Uhr
12 / 10 Euro
Tickets: tickets.spsg.de
Schloss Sanssouci, Maulbeerallee, 14469 Potsdam
Mit dem Regierungsantritt König Friedrich Wilhelms IV. (1795-1861) im Juni 1840 wurde Schloss Sanssouci zum zweiten Mal in seiner Geschichte zur Sommerresidenz eines preußischen Herrschers. Nach der Einrichtung der königlichen Wohnräume ließ der Monarch die Seitenflügel des Schlosses ausbauen. Im westlichen Flügel befanden sich fortan die Apartments der Hofdamen der Königin Elisabeth von Preußen. Neben den originalen Raumfolgen bietet der Hofdamenflügel heute auch Exponate aus der königlichen Nutzungsphase des Schlosses im 19. Jahrhundert. Die Sonderöffnung bietet den Gästen die exklusive Gelegenheit, den Hofdamenflügel erstmals nach achtjähriger Schließung im Rahmen von Sonderführungen erkunden zu können.
Hinaus ins Freie
Das Ausfahren der Orangeriepflanzen
12. Mai 2024, 13–17 Uhr
Eintritt frei, Führungen: 8 / 6 Euro
Park Sanssouci, Orangerieschloss, An der Orangerie 3-5, 14469 Potsdam
Das Ausfahren der Orangeriepflanzen in den Park Sanssouci ist seit 200 Jahren ein großes Ereignis: Mehr als 1.000 Kübelpflanzen müssen alljährlich Ende Mai aus den Überwinterungshallen des Orangerieschlosses in den Park gebracht werden. Spezielle Hebe- und Transporttechniken erleichtern den Gärtner:innen – damals wie heute – das Hantieren mit den gewaltigen, oft zentnerschweren Kübeln. Die Orangeriegärtner:innen lassen sich an diesem Sonntag über die Schultern schauen, führen Techniken und Geräte vor und geben Einblick in das historische Gärtnerhandwerk. Führungen informieren über die Geschichte und
Funktionsweise der historischen Pflanzenhallen; Gartenfachleute der SPSG geben Tipps und Anregungen zur Pflege von Orangeriekulturen.
Weitere Informationen und Programm: www.spsg.de/hinaus-ins-freie
Klassik Open Air im Jagdschloss Grunewald
Werke von Edvard Grieg
18., 19. und 20. Mai 2024, jeweils 19 Uhr (Einlass ab 18 Uhr)
33 / 18 Euro (inkl. Schlossbesuch; Kinder bis 10 Jahre: 10 Euro)
Tickets: papagena-shop.comfortticket.de/
Jagdschloss Grunewald, Hüttenweg 100, 14193 Berlin
Das Klassik Open Air im Jagdschloss Grunewald findet bereits zum 11. Mal statt. In diesem Jahr gastiert das Orpheus Ensemble unter der Leitung von Stefan Meinecke unter freiem Himmel mit Werken des naturverbundenen norwegischen Komponisten Edvard Grieg (1843-1907).
Grieg liebte seine Heimat, die raue Natur, die Geschichten und die norwegische Volksmusik, auf welche er in seinen Kompositionen immer wieder und gern zurückgriff. Sein Ziel war es, Musik zu komponieren, die auch den einfachen Menschen gefällt und sie berührt. Und trotzdem hatte er große Ambitionen. Beides gelang ihm. Er gehörte zu den Künstlern, die bereits zu Lebzeiten Bekanntheit und Beliebtheit erlangten. International wurde er vor allem für seine großen Orchesterwerke wie die Vertonung von Ibsens „Peer Gynt“, das Klavierkonzert in A-Moll und die Holberg-Suite gefeiert. Popularität verschafften ihm aber vor allem auch seine kleineren Werke; die „Morgenstimmung“ ist ein gutes Beispiel dafür.
Zwischen Königsträumen, Großmächten und Berliner Mauer – eine Zeitreise durch das grüne Welterbe Neuer Garten
Gartenführung vom Marmorpalais zum Schloss Cecilienhof
25. Mai, 8. und 22. Juni, 6. und 20. Juli, 3., 17. und 31. August, 7. und 21. September, 3., 5. und 19. Oktober, 2. und 9. November 2024, jeweils 11.30, 13.30 und 15.30 Uhr
10 / 8 Euro (Eintritt in die Schlösser nicht inkludiert)
Tickets: tickets.spsg.de
Neuer Garten, Am Neuen Garten, 14469 Potsdam
Vor gut 230 Jahren entstand am Jungfernsee das Kunstwerk Neuer Garten im königlichen Auftrag. Doch auch die Weltgeschichte hinterließ in diesem grünen Paradies wechselvolle Erinnerungen und bleibende Spuren. Ein Spaziergang vom Marmorpalais zum Schloss Cecilienhof macht diese Erinnerungen der Weltgeschichte wieder sichtbar. Themenschwerpunkte sind dabei die Entstehungs- sowie Nutzungsgeschichte des Neuen Gartens, die Ereignisse rund um die Potsdamer Konferenz 1945, die sowjetische Besatzungszeit und die deutsche Teilung. Vor oder nach dem Sparziergang gibt es Gelegenheit, das Marmorpalais oder Schloss Cecilienhof zu besichtigen.
Kunst-Wiese im Park Sanssouci
Malen für alle im Welterbe
1. Juni bis 29. September 2024, jeweils Samstag und Sonntag, jeweils 14–17 Uhr
Eintritt frei
Park Sanssouci (Wiese am Besucherzentrum Neues Palais, beim Café am Kastanienwäldchen), 14469 Potsdam
Historische Gärten inspirieren: Jung und Alt sind herzlich eingeladen, ihrer Kreativität auf der Kunstwiese freien Lauf zu lassen. Die vielfältigen Parkanlagen und historischen Bauwerke bieten eindrucksvolle Motive für selbst geschaffene Kunstwerke. Künstler:innen mit Mal- und
Zeichenmaterial erwarten die Teilnehmenden und unterstützen auf Wunsch beim künstlerischen Tun. Interessierte können einfach vorbei kommen und sich einen der Plätze sichern. Die Teilnehmenden sollten sich etwas zum Essen und Trinken und wenn gewünscht auch eigene Malmaterialien mitbringen.
Wir danken der Firma Boesner GmbH Berlin für ihr besonderes Engagement, durch das wir unseren Gästen auch in diesem Jahr wieder hochwertiges Mal- und Zeichenmaterial auf der Kunstwiese zur Verfügung stellen können.
A British Day
am Schloss und im Park Babelsberg
1. Juni 2024, ab 14 Uhr
25 / 14 Euro (Hofkonzerte mit Expertinnenführung oder szenischem
Spaziergang), 15 / 10 Euro (Familien-Picknick-Konzert), 20 / 15 Euro (Schlosshof-Serenade),
10 / 8 Euro (Führung durch die Hofgärtnerei)
Tickets: tickets.spsg.de
Park und Schloss Babelsberg, 14482 Potsdam
In diesem Jahr fällt der „British Day“ auf den Jahrestag der Grundsteinlegung des Schlosses, den 1. Juni 1834. Das Jahr 1834 und damit die Anfänge der Schloss- und Gartenanlage stehen daher im Fokus des Programms: Die Gäste können zwischen Expertinnenführungen und szenischen Spaziergängen, jeweils verknüpft mit einem nachmittäglichen Hofkonzert, wählen. Ein Familien-Picknick-Konzert in der Tradition der Londoner Proms lädt Groß und Klein auf die Liegewiese am Matrosenhaus ein. Zum Ausklang wird unterhaltsame Serenadenmusik von Mozart bis Mendelssohn in der abendlich beleuchteten Idylle des Schlosshofs gespielt. Ergänzend zum musikalischen Programm des Tages öffnet die Hofgärtnerei für zwei Führungen ihre Tore. Das vielfältige Programm lässt die spannende frühe Zeit von Babelsberg musikalisch, architektonisch, geschichtlich und gartenhistorisch am Originalschauplatz lebendig werden.
In Kooperation mit dem Deutschen Filmorchester Babelsberg (DFOB).
Gesamtes Programm unter www.spsg.de/abritishday
Mein Schloss – Familientag in Königs Wusterhausen
Zeichnen im Schlossgarten, Kurzführungen im Schloss
1. Juni 2024, 10–17.30 Uhr
Eintritt frei
Schloss Königs Wusterhausen, Schlossplatz 1, 15711 Königs Wusterhausen
Neugierig, aber noch nie drin gewesen? Kinder und Familien sind herzlich willkommen, das Schloss Königs Wusterhausen kennen zu lernen. Dafür bieten wir kurze und kostenlose Schnupperführungen an. Gemeinsam betrachten wir Bilder der königlichen Familie und hören, wie das Leben am Hofe war. Wer mag, kann ein eigenes Traumschloss entwerfen. Wie sieht es aus? Was wäre darin los, wenn Kinder bestimmen dürften? Im Schlossgarten liegen Buntstifte, Pastellkreiden und Aquarellfarben bereit, damit können eigene Fantasien auf Papier gebracht werden. Wir sind gespannt auf die Ideen unserer Gäste. Alle sind eingeladen, einfach vorbei zu kommen und mitzumachen, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
UNESCO-Welterbetag
„Vielfalt entdecken und erleben“
2. Juni 2024
Verschiedene Orte in Potsdam und Berlin
Traditionell am ersten Sonntag im Juni begangen, steht der diesjährige Welterbetag unter dem Motto „Vielfalt entdecken und erleben“. So öffnen die Gärtner:innen die Türen der Parkgärtnerei Sanssouci und lassen sich über die Schulter schauen (Eintritt frei) und bei Familienführungen in den Neuen Kammern stehen höfische Gäste aus verschiedenen Ländern im Fokus (Eintritt frei). Mit einem Kombiticket (9 / 6 Euro) können am Welterbetag gleich drei Aussichtspunkte im Park Sanssouci besucht werden: das Belvedere Klausberg, der Normannische Turm auf dem Ruinenberg sowie der Turm des Orangerieschlosses. Ein Highlight bietet sich auf der Pfaueninsel: Hier führen Expert:innen über die Bausstelle des jüngst von Gerüsten befreiten Schlosses, das im kommenden Jahr seine Türen für Besucher:innen wieder öffnen wird (16 / 14 Euro, Tickets
unter tickets.spsg.de).
Gesamtes Programm unter www.spsg.de/unesco-welterbetag
Tanz: Von Renaissancetanz bis Folk, Tango und Techno
Musikfestspiele Potsdam Sanssouci
7. Juni bis 23. Juni 2024
Park Sanssouci und weitere Orte in Potsdam und Umgebung
Musik und Bewegung – beides ist seit Anbeginn der Menschheit nicht voneinander zu trennen. Tanz strukturiert und begleitet alle Bereiche des menschlichen Lebens: er macht die kultischen Feste und Riten begreifbar, ordnet das soziale Miteinander und spiegelt gesellschaftliche Hierarchien wider. Die wichtigste Rolle des Tanzes ist und bleibt aber das Erlebnis von Gemeinschaft und natürlich der spontane Ausdruck der Lebensfreude.
Die Musikfestspiele Potsdam Sanssouci 2024 widmen sich diesen unterschiedlichen Facetten des Tanzes, vom Hofball der Renaissance oder der Strassburger Tanzwut des Jahres 1518 bis zu Igor Strawinskis „Le Sacre du printemps“, Tango und Flamenco des 20. Jahrhunderts und einer Techno-Choreografie aus Berlin. Dabei folgen wir zugleich der Spur verschiedener Tanzrhythmen durch die Geschichte, tauschen die Alte Welt mit Südamerika, reisen vom Goldenen Zeitalter Spaniens bis in das Paris von 1913.
Informationen zu Programm und Tickets: www.musikfestspiele-potsdam.de
Kammeroper Schloss Rheinsberg 2024 – „Die Schatten Trojas"
Internationales Festival zur Förderung junger Opernsängerinnen und -sänger
22. Juni bis 31. August 2024
Aufführungen auf dem Schlosshof und an verschiedenen Orten des Lustgartens
Schloss und Lustgarten Rheinsberg, 16831 Rheinsberg
Unter dem Motto „Die Schatten Trojas“ gibt es dieses Jahr ein Programm aus mehreren Musiktheaterproduktionen ebenso wie Operngala, Konzert- und Liederabende und Freiluftkino mit Livemusik. Hervorragende junge Sänger:innen – ausgewählt im 33. Internationalen Gesangswettbewerb der Kammeroper Schloss Rheinsberg – ausgezeichnete Instrumentalist:innen und Orchester wie die Akademie für Alte Musik Berlin, Concerto Brandenburg und das Brandenburgische Staatsorchester Frankfurt nehmen Sie mit auf eine musikalische Entdeckungsreise!
Informationen zu Programm und Tickets: www.kammeroper-schloss-rheinsberg.de
Teegenuss beim König
Expert:innenführung und Teezeremonie
6. und 27. Juli sowie 3. August 2024, jeweils 15 und 17 Uhr
45 Euro (inkl. Speisen und Getränke)
Tickets: tickets.spsg.de
Neue Kammern von Sanssouci, Maulbeerallee 1, 14469 Potsdam
Teetrinken wie eine Königin oder ein König: Bei dieser exklusiven Veranstaltung nehmen die Gäste an einer festlich gedeckten Tafel in der Blauen Galerie der Neuen Kammern Platz und genießen verschiedene Teesorten sowie Köstlichkeiten. Ein Tee-Sommelier gibt dabei spannende Einblicke in die Teewelt. Doch zuvor erfahren die Teilnehmenden zunächst Wissenswertes über die Teepflanze, ihre Herkunft und den Tee als Kolonialprodukt durch den Gartenpädagogen Steffen Ramm vom Botanischen Garten der Universtität Potsdam (Führungen um 15 Uhr) oder wahlweise kunsthistorische Erläuterungen zur Ornamentik des friderizianischen Rokokos in Raumdekor und auf Porzellan durch die Kustodin des KPM Archivs Eva Wollschläger (Führungen um 17 Uhr).
Mit freundlicher Unterstützung der KPM und der Teekampagne.
Potsdamer Schlössernacht 2024
Vorhang auf!
9. und 10. August 2024, Einlass jeweils ab 17 Uhr
Park Sanssouci, 14469 Potsdam
Es wird feierlich, zauberhaft und hinreißend: Die Potsdamer Schlössernacht feiert mit der 25. Ausgabe ein besonderes Jubiläum und hält für die Gäste am 9. und 10. August 2024 einzigartige Überraschungen bereit. Im festlichen Ambiente und in sommerlicher Stimmung erwartet das Publikum der beliebten Potsdamer Schlössernacht im Park Sanssouci ein wunderbares Programm zum Staunen, Genießen, Lachen und Träumen.
„Vorhang auf!“ lautet das Motto der Edition zum 25. Jubiläum und verheißt eine magische Stimmung mit Artisten, Musik, Tanz und unvergesslichen Eindrücken. Der Park Sanssouci verwandelt sich an zwei lauen Sommernächten in eine einzige große Manege: Die Gäste flanieren durch das kunstvoll illuminierte UNESCO-Welterbe und lassen sich vom friderizianischen Rokoko im romantischen Lichterglanz verzaubern und dabei von einer Attraktion zur nächsten treiben. Seit über 25 Jahren gehört dieses einzigartige Kulturfestival in Brandenburgs Hauptstadt für viele Menschen zu einer Tradition, die immer wieder mit neuen Highlights begeistert und bis heute von mehr als 800.000 Gästen besucht wurde. Mit allen Sinnen genießen heißt es 2024 bei der Potsdamer Schlössernacht, denn neben einem erlesenen Potpourri aus Akrobatik, Varieté, Literatur, Lichtkunst und Musik verführt der Duft von frischen Waffeln, perlendem Crémant und gebrannten Mandeln sowie das Angebot vieler unterschiedlicher Foodtrucks zum kulinarischen Genuss.
Weitere Informationen und Programmdetails: www.potsdamer-schloessernacht.de
Königliches Leuchten am Heiligen See
Abendveranstaltung mit Licht und Klang
10. November 2024, ab 16.40 Uhr
22 / 15 Euro
Tickets: tickets.spsg.de
Marmorpalais, Im Neuen Garten 10, 14469 Potsdam
Es wird ein Fest gegeben am Heiligen See: Mit Einbruch der Dunkelheit erstrahlt das Marmorpalais so, wie es noch nie zu sehen war. In einem Spiel von Licht und Schatten sowie Klang und Musik entsteht eine geheimnisvolle und einzigartige Atmosphäre. Die Gäste erkunden die Schlossräume bei flackerndem Kerzenschein, knisterndem Kaminfeuer und genießen dabei die abendliche, festliche Stimmung. Spektakuläre Lichteffekte bringen die
Architektur und Ausstattung des Schlosses auf einzigartige Weise zur Geltung. Gestärkt durch ein kulinarisches Angebot vor Ort kann das Palais von innen und außen erkundet werden und es können sonst nicht zugängliche Bereiche wie den unterirdischen Kellergang zum Küchengebäude betreten werden.
Das „Brandenburg-Paket“
Das Land Brandenburg unterstützt die SPSG mit ca. 3,13 Millionen Euro aus dem „Brandenburg-Paket Energie“. Damit werden u. a. die im Folgenden genannten technischen und baulichen Maßnahmen unterstützt, die einen substanziellen Beitrag zur Reduzierung des Energieverbrauchs und des CO₂-Ausstoßes oder zur Verbesserung der Eigenversorgung und damit zur Entlastung der Strom-, Gas- und Fernwärmenetze leisten und den Verbrauch fossiler Energieträger spürbar verringern.
Holzheizung in der Parkgärtnerei Sanssouci
Die Wärmeversorgung der Gewächshäuser in der Parkgärtnerei Sanssouci erfolgt derzeit durch drei Gas-Heizkessel, davon zwei in Betrieb, einer als Störreserve. Diese 30 Jahre alte und mittlerweile störanfällige Anlage muss dringend ersetzt werden. Es wurde daher eine komplett neues Heizungssystem konzipiert. Vorgesehen ist ein mit Holzhackschnitzeln befeuerter Grundlast-Kessel, welcher durch einen Gaskessel zur Abdeckung des zusätzlichen Heizbedarfs in Spitzenzeiten ergänzt wird. Zur Einhausung des Holzkessels wird ein neues Heizhaus neben dem bereits bestehenden errichtet. Das Bestandsheizhaus soll saniert werden und anschließend den Gaskessel, sowie die Steuerung der Anlage beherbergen.
Die gesamte Anlage (Heiztechnik und Heizhaus) wurde 2023 geplant, genehmigt und ausgeschrieben. Aktuell läuft die Beauftragung der Bauleistungen. Der Baubeginn soll unmittelbar nach Erteilung der Baugenehmigung im Frühjahr 2024, die Fertigstellung bis September 2024 erfolgen.
Neues Dach
Das Dach des Sozialgebäudes der Parkgärtnerei Sanssouci wird neu gedeckt, gedämmt und erhält eine Photovoltaik-Anlage. Die entsprechende Ausführungsplanung liegt vor, die Ausschreibung der Bauleistungen wird vorbereitet.
Photovoltaik-Anlage für den Potsdamer Schirrhof
Gebäude des Schirrhofes am Potsdamer Park Sanssouci erhalten – auf einer Fläche von ca. 875 m² – Photovoltaik-Anlagen. Dafür werden die bislang dort vorhandenen Wellasbestplatten entfernt. Die zu montierenden Photovoltaik-Elemente dienen künftig zugleich als Dachdichtung. In den Randbereichen wird das anfallende Niederschlagswasser durch die Anordnung von Linienentwässerungssystemen aufgefangen und gezielt abgeleitet. Gleichzeitig werden die Tragglieder der Dachkonstruktion geprüft und diese – soweit erforderlich – ertüchtigt. Darüber hinaus ist geplant, dass die Schmiede zusätzlich neue Fensterelemente sowie eine Fassadendämmung erhält, um die Arbeitsbedingungen in diesem Bereich zu verbessern.
Dämmung im Dachgeschoss
Das Dachgeschoss des Gebäudetrakts des Restaurierungshofes im Potsdamer Neuen Garten, in dem sich die Ateliers der Holz- und Porzellanrestaurierung befinden, wird komplett neu gedämmt. Zugleich wird die teils schadhafte Dacheindeckung erneuert. Durch die Maßnahme soll künftig bis zu 20 Prozent Energie eingesprt werden.
Sanierung der Fenster des Zivilkabinetthauses
Das Zivilkabinetthaus befindet sich außerhalb des Parks Sanssouci vor dem Eingang Grünes Gitter. Die Fenster des Gebäudes im Erd- und ersten Obergeschoss werden energetisch saniert. Die bereits im Dachgeschoss vorhandenen Verbundfenster erhalten neue Dichtungen und neue schadstofffreie Anstriche.
Alle Fenster werden komplett ausgebaut und in der Werkstatt aufgearbeitet. Die innenliegenden Fensterflügel im Obergeschoss auf der Südseite bekommen eine moderne Isolierverglasung, da es hier keine Wärmeschattierung (Fensterläden) gibt. Die Arbeiten laufen bereits. Weiterhin wird im Dachbodenbereich eine trittfeste Fußbodendämmung eingebracht.
Optimierung der Lüftungsanlagen im Wissenschafts- und Restaurierungszentrum und im Zentralen Kunstgutdepot
Das Wissenschafts- und Restaurierungszentrum am Park Sanssouci und das Zentrale Kunstgutdepot in der Nähe des Potsdamer Hauptbahnhofes sind technisch komplexe Gebäude. Um auch hier den Energieverbrauch weiter zu reduzieren, ist das Zählerkonzept für beide Häuser zu erweitern sowie das Regelkonzept für die Lüftungsanlagen zu optimieren.
Dafür werden fernauslesbare Wärmemengenzähler in den Kalt- und Heizwasserleitungen sowie CO₂-Sensoren in den Abluftkanälen nachgerüstet und in die im Gebäude vorhandene Gebäude-Leit-Technik eingebunden. Mittels der Management- und Bedienebene (MBE) werden die zusätzlichen Daten im Rahmen eines Langzeit-Monitorings erfasst und ausgewertet, um mögliche Energieeinsparmaßnahmen umsetzen zu können. Ziel ist die Reduktion des Energiebedarfs der hochtechnisierten Gebäude auf das notwendige Minimum.
Derzeit erfolgt die Ausführungsplanung und Vorbereitung der Ausschreibung. Der Einbau der Zähler erfolgt voraussichtlich im 3. Quartal 2024, der Start des Monitorings anschließend im 4. Quartal.
Denkmalpflege und Restaurierung
Sanierung des Campanile der Friedenskirche
Die SPSG hat im Februar 2022 mit der Sanierung des 1850 errichteten Campanile (Glockenturm) der Friedenskirche im Potsdamer Park Sanssouci begonnen. Ermöglicht wurde dies durch die 2015 von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD) initiierte bundesweite Spendenkampagne.
2023 konnte der Einbau eines Edelstahl-„Korsetts“ in allen Deckenebenen abgeschlossen werden, das die geschwächte historische Konstruktion stabilisiert und zugleich wieder sichtbar macht. Eine besondere Herausforderung bestand darin, die neuen Deckenebenen aus Edelstahlprofilen in den Glockenturm einzubringen, da durch Lotabweichungen erhebliche Mehraufwendungen für deren Herstellung erforderlich wurden. Die Deckenkonstruktion musste für jede Ebene als Einzelstück neu angefertigt werden. Die Komplexität der Aufgabe sowie Materialknappheit führten zu einer zeitlichen Verzögerung der Bauausführung. Durch Straffung des Bauablaufs konnte der Zeitverzug aber teilweise kompensiert werden. Das flache Turmdach wurde instandgesetzt und dessen ornamentale Deckenverzierung im Inneren wird restauriert.
2024 werden die gesamten Ziegeloberflächen überarbeitet und schadhafte Vollziegel und Terrakotta-Elemente ausgetauscht. Die Verfugungen werden in den geschädigten Bereichen ergänzt. Zudem erfolgt noch die Laserreinigung aller außenliegenden Fassadenbereiche sowie die farbliche Gestaltung sämtlicher Edelstahlelemente bzw. der bauzeitlichen Guss- und Metallelemente. Wie die Turmuhr mit den vier Ziffernblättern wird auch der Glockenstuhl einschließlich der vier – 1849 gegossenen – Bronzeglocken instandgesetzt. Zahlreiche
Eingriffe und Ergänzungen an den Glockenaufhängungen machen die Montage neuer Glockenjoche erforderlich. Ebenso müssen die nicht bauzeitlichen Klöppel durch neue ersetzt werden, die den ursprünglich vorhandenen entsprechen und für einen wesentlich verbesserten Klang sorgen werden.
Nach dem für den Sommer 2024 vorgesehenen Abschluss der Arbeiten wird auch die an der Ostseite des 42 Meter hohen Turmes hervortretende Ädikula mit dem restaurierten Wandbild „Christus am Ölberg“ erlebbar sein. Die Fertigstellung soll dann im Herbst gefeiert werden.
Für die Finanzierung der Gesamtbaukosten des Glockenturms in Höhe von 4,07 Millionen Euro sind weitere Spenden herzlich willkommen.
Imposant, aber reparaturbedürftig
Das 1747 errichtete Obeliskportal ist der östliche Zugang zum Park Sanssouci in Potsdam. Hier beginnt die sich durch den gesamten Park führende Hauptallee, deren westliches Ende das Neue Palais markiert. Benannt ist das Portal nach dem an der Schopenhauerstraße stehenden Obelisken.
Das Portal besteht aus zwei identischen Säulenstellungen, so genannten Tetrapylonen. Auf zwei massiven Sockeln mit quadratischem Grundriss erheben sich jeweils vier kannelierte und ca. 10 Meter hohe Säulen, auf denen Architrave und Gebälk ruhen. Jeder Tetrapylon war mit einer opulent verzierten Vase und zwei spielenden Putti bekrönt, die starker Schädigungen wegen jedoch schon geborgen werden mussten. Zwischen den beiden Säulenstellungen befindet sich das Zugangstor, seitlich schließen halbrunde Einfassungsmauern an.
Beide Tetrapylone sind reparaturbedürftig. Rostende Eisendübel und Klammern treiben den Sandstein auseinander, Risse und Abbrüche sind die Folge. Einsturzgefahr besteht nicht, aber die Schäden müssen behoben werden. Die Arbeiten sollen 2024 beginnen. Die Säulenaufbauten werden nacheinander abgebaut, restauriert und danach wieder aufgestellt. Es geht vor allem um das Ersetzen der Dübel und Klammern durch neue Verbindungselemente aus rostfreiem Edelstahl. Zudem werden die acht Säulenbasen erneuert.
Für den Ab- und Aufbau werden die Tetrapylone eingerüstet. Die abgebauten Werkstücke sollen auf dem Weg zwischen Portal und Obelisk gelagert und restauriert werden. Auf diese Weise können Besuchende die Arbeiten an den historischen Sandsteinbauteilen direkt miterleben. Wenn beide Tetrapylone sicher stehen, werden die Vasen und Putti wieder aufgesetzt. Die Fertigstellung ist für Mitte 2025 geplant.
Neue Zuganker für das Felsentor
Das Felsentor wurde 1749 nördlich der Neuen Kammern im Potsdamer Park Sanssouci zunächst als hölzerne „Felsengrotte“ errichtet. Doch schon im Mai 1750 wurden massive Fundamente für sechs Fundamentpfeiler gesetzt und im September 1750 muss die Felsengrotte als eine Abfolge von drei eigenständigen, hintereinander stehenden steinernen Prospektbögen fertiggestellt worden sein. Ab 1843 erfolgte der Umbau der Felsengrotte nach Plänen von König Friedrich Wilhelm IV. (1795-1861) und Ludwig Persius (1803-1845): Die beiden Freiräume zwischen den drei Prospektbögen wurden durch formgleiche Steinbögen geschlossen, so dass aus der Grotte nun das heutige Felsentor mit einem sich von Süd nach Nord verjüngenden Korbbogengewölbe wurde.
Ab Mitte des 20. Jahrhunderts kam es zunehmend zu Problemen, spätestens Ende der 1980er Jahre wurden deutlich sichtbare Schäden am Ziegelmauerwerk festgestellt. 2013 wurde ein Schutztunnel errichtet, damit der Weg durch das Felsentor weiter genutzt werden konnte.
Die Bausubstanz ist geschädigt und stark durchfeuchtet. Deshalb wird das Felsentor 2024 zunächst statisch und konstruktiv gesichert. Dazu gehört der Einbau von neuen Zugankern für das Gewölbe, die Sanierung des Dachs und des Ziegelmauerwerks. Fassadenelemente aus Sandstein müssen deshalb demontiert und ein Gerüst mit Wetterschutzdach aufgestellt werden. Der hölzerne Schutztunnel wird rückgebaut. Die Maßnahmen haben Mitte Februar 2024 begonnen. Der Bereich um das Tor wurde eingezäunt und der Durchgang für die Dauer der Arbeiten gesperrt. Nach Abschluss dieser Sicherungsmaßnahmen wird der Weg durch das Tor wieder geöffnet. Die restauratorische Bearbeitung der Fassaden soll dann nach einer Austrocknungszeit des Bauwerks von 3 bis 5 Jahren erfolgen.
Fassadenprüfung am Neuen Palais
Das 1769 fertig gestellte Neue Palais im Potsdamer Park Sanssouci diente bis 1919 dem preußischen Königshaus als Gästehaus und Wohnsitz. Seit der Abdankung Kaiser Wilhelms II. (1859-1941) kann es als Museumsschloss besucht werden.
1927 wurde das Palais in den friderizianischen Zustand zurückversetzt. In den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs kam es zu teilweise erheblichen Zerstörungen. Der Theaterflügel wurde schwer getroffen und weitere Gebäudeteile erlitten durch Beschuss zahlreiche Schäden. Im Laufe seiner über 250-jährigen Standzeit wurde das Bauwerk mehrfach repariert. Die letzten umfangreichen Sanierungsarbeiten an den Fassaden liegen jedoch mehr als 40 Jahre zurück. Im Zuge des ersten Sonderinvestitionsprogramms (SIP 1) für die preußischen Schlösser und Gärten wurde 2015 das Dach des Theaterflügels erneuert. Im zweiten Sonderinvestitionsprogramms (SIP2) wird aktuell die Instandsetzung der weiteren Dachflächen sowie des Hauptgesimses und der Balustraden vorbereitet.
Das dreiflügelige Gebäude mit einer Frontlänge von ca. 220 Metern und einer Traufhöhe von bis zu 30 Metern weist eine Gesamtfassadenfläche von ca. 13.000 Quadratmetern auf. Die Fassaden bestehen aus verputztem Mauerwerk. Der Putz ist farbig gefasst und imitiert ein regelmäßiges Ziegelmauerwerk. Der Sockel, die Fensterlaibungen, Lisenen, Gesimse und Balustraden bestehen aus Sandstein, zudem zieren mehr als 800 Skulpturen das Bauwerk im Sockelbereich sowie auf den Dächern und Balustraden.
Um Schäden an den Fassaden – wie hohllagige Putzflächen oder defekte Fugen und Risse in den Sandsteinbauteilen – rechtzeitig beheben zu können, werden sie seit 2015 alle zwei bis drei Jahre zur Gewährleistung der Verkehrssicherung von einer Arbeitsbühne aus überprüft. Im Zuge dieser Befahrungen werden schadhafte Stellen bearbeitet oder gesichert. Die nächste Begutachtung erfolgt 2024.
Wärmedämmung für das Jagdzeugmagazin
Im April 2024 beginnen technische und bauliche Maßnahmen im Jagdzeugmagazin am Jagdschloss Grunewald in Berlin. Im Dachstuhl des Gebäudes wird eine zeitgemäße Wärmedämmung eingebracht, um den Energieverbrauch und den CO₂-Ausstoß deutlich zu reduzieren. Die Ausstellung im Jagdzeugmagazin wird deshalb vom 2. April 2024 bis voraussichtlich Ende 2024 für den Besuchsverkehr geschlossen. Ermöglicht werden die dringend erforderlichen Arbeiten mit Mitteln des Landes Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt).
„Flora“ kehrt zurück
Im März 2024 ist die vor 1850 von dem Berliner Bildhauer Albert Wolff (1814-1892) geschaffene Marmorskulptur „Flora“ in den Marlygarten im Potsdamer Park Sanssouci zurückgekehrt. Sie musste nach einem Vandalismusschaden im April 2023 restauriert werden.
„Bogenschütze“ kommt in die Werkstatt
Im großen Parterre unterhalb des Orangerieschlosses im Potsdamer Park Sanssouci wird der der 3,40 Meter hohe „Bogenschütze“ im April 2024 abgenommen und zur Restaurierung in die Werkstatt gebracht. Nach einem Modell von Ernst Moritz Geyger (1861-1941) im Jahr 1901 als imposante Kupfertreibarbeit vom Potsdamer Metallbildner Gustav Lind (1856-1903) ausgeführt, wird diese Maßnahme gleichermaßen zu einer Herausforderung für die beteiligten Transporteure und Restauratoren.
Jordaens in der Bildergalerie
Zur Saisoneröffnung 2024 kehrt in die Bildergalerie im Potsdamer Park Sanssouci ein Meisterwerk der flämischen Malerei zurück. Das mehr als zwei Meter große Bild „Susanna und die Alten“, das Jakob Jordaens (1593-1678) im Jahr 1657 geschaffen hat, wurde in den Ateliers der SPSG material- und werktechnisch untersucht und restauriert. Mit einem wiederhergestellten Barockrahmen aus dem Originalbestand der Bildergalerie neu gerahmt, wird es in die barocke Hängung der Tribuna des Mittelbaus integriert.
Freier Blick zur Decke
Im Schloss Sanssouci wird im Frühjahr die Restaurierung des Deckengemäldes „Blumenspielende Putti“ von Johann Gottlieb Glume (1711-1778) in der Kleinen Galerie abgeschlossen, das Gerüst entfernt und das Mobiliar wieder aufgestellt.
Brunnen im Ehrenhof
In den Ehrenhof des Schlosses Glienicke in Berlin sind im März 2024 drei Metallplastiken zurückgekehrt. Mit der Wiederaufstellung der Ildefonso-Gruppe und zwei Faun-Panther-Gruppen ist die Restaurierung der hier vorhandenen Brunnenanlage abgeschlossen.
Umzug
Ein weiterer Höhepunkt wird im Herbst 2024 die Fertigstellung des Zentralen Skulpturendepots unweit des Potsdamer Hauptbahnhofs und die damit beginnende Zusammenführung an verschiedenen Standorten gelagerter Skulpturen sein. Der Umzug soll im Herbst mit originalen Sandsteinskulpturen vom Neuen Palais beginnen, die sich derzeit in den Pflanzenhallen des Orangerieschlosses befinden, um den Fortgang der Baumaßnahmen in den Hallen im Rahmen des zweiten Sonderinvestitionsprogramms (SIP 2) zu ermöglichen. Mit größtmöglicher Sorgfalt sind die geschädigten, aber wertvollen und ausdrucksstarken Originale zu verladen und umzusetzen.
Spurensuche
2024 wird der 250. Geburtstag des Malers Caspar David Friedrich-(1774-1840) gefeiert. Für Restauratorinnen und Restauratoren verschiedener Institutionen ist dies ein Anlass, im Austausch miteinander mehrere Werke des berühmten Künstlers der Romantik eingehend zu untersuchen. Die SPSG hat mit neun Werken, ausgestellt im Neuen Pavillon im Berliner Schlossgarten Charlottenburg, eine wichtige Sammlung. Dazu gehört das 1810/11 geschaffene großformatige Gemälde „Morgen im Riesengebirge“ (108 x 170 Meter), dass mit seinem nahezu unveränderten Zustand der Malerei und der Rahmung wichtige werktechnische Erkenntnisse ermöglicht. Im Jubiläumsjahr werden Sonderführungen im Neuen Pavillon angeboten und Videoclips online gestellt.
Europäischer Tag der Restaurierung
Jeweils am dritten Sonntag im Oktober stellen Restaurator:innen europaweit ihre Arbeit in den Ateliers oder auf den Baustellen vor. Am 20. Oktober 2024 werden die im Laufe des Caspar-David-Friedrich-Jahres gewonnenen Forschungsergebnisse im Mittelpunkt von Führungen im Neuen Pavillon im Berliner Schlossgarten Charlottenburg und bei der Vorstellung von Untersuchungsmethoden in den Charlottenburger Atelierräumen der Gemälderestaurierung stehen.
Darüber hinaus wird an diesem Tag die Japanische Kammer im Schloss Charlottenburg gezeigt. Der Raum ist mit einem chinoisen Deckengemälde, asiatischen Lackmalereien, Kormandellacken an den Türen und Fensterlaibungen sowie Tapisserien ein Gesamtkunstwerk von hoher Qualität. Vorgestellt werden die umfassenden Untersuchungen, deren erstaunliche Ergebnisse und das auf diesen basierende Restaurierungskonzept. Die Restaurierung der Japanischen Kammer wird noch 2024 beginnen und voraussichtlich zwei Jahre dauern. Ermöglicht wird sie dank der großzügigen Unterstützung der Cornelsen Kulturstiftung.
Im Schloss
Eheschließungen im Spiegelsaal
Ab dem Jahr 2024 können Paare eine königliche Hochzeit im Schloss Rheinsberg feiern. Der Spiegelsaal des Schlosses wird eine Außenstelle des Standesamtes der Stadt Rheinsberg. Die SPSG und die Stadt Rheinsberg haben 2023 eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die standesamtliche Trauung kann von April bis Oktober, mittwochs und freitags von 9 bis 10 Uhr stattfinden. Bis zu 40 Personen finden im prachtvollen Spiegelsaal Platz. Ein anschließender Sektempfang im Schlosshof mit Blick auf den Grienericksee ist ebenfalls möglich.
Paare, die sich für eine standesamtliche Trauung im Schloss Rheinsberg interessieren, können sich mit dem Standesamt Rheinsberg in Verbindung setzen: standesamt@rheinsberg.de bzw. www.verwaltung.rheinsberg.de. Gern sind auch die Beschäftigten der SPSG bei der Planung der Eheschließung in den Räumlichkeiten behilflich. Weitere Informationen finden Sie unter www.spsg.de/hochzeiten.
Im Garten
Nachpflanzungen
In den Park- und Gartenanlagen sollen nach den trockenen Sommern 2018, 2019, 2020, 2022 mit überdurchschnittlich erhöhten Temperaturen die Schäden und Verluste der Bäume und Sträucher schrittweise durch Nachpflanzungen ausgeglichen werden. Dafür werden nicht nur begleitende Forschungen genutzt, sondern auch eigenes Erfahrungswissen. So hat die Gartenabteilung der SPSG entsprechende Gehölzentwicklungspläne (z. B. für den Ruinenberg im Park Sanssouci) erarbeitet.
Durch Überlagerung der aktuellen Bestände mit den für den jeweiligen Park oder Parkbereich maßgeblichen historischen Zuständen erstellt, sind sie die Basis für das weitere Vorgehen. Die Pflanzenverwendung erfolgt unter Beachtung der Zeitschichten und soll die Erhaltung bzw. Wiederherstellung der Gartenräume sicherstellen. Die Pläne umfassen detaillierte Angaben zu Gehölzarten und -sorten für die verschiedenen Gartenbereiche, insbesondere die Verortung zu pflanzender Gehölze, sowie Angaben zum Freihalten von unterschiedlichsten Sichtbeziehungen.
In den vergangenen Jahren hat sich gezeigt, dass Gehölze durch Naturverjüngung gegenüber verwendeter Baumschulware größere Vorteile besitzen. Genetisch angepasste, ökologisch stabilere Pflanzen jüngerer bzw. kleinerer Qualitäten erreichen schneller Zuwächse und sind ökonomisch deutlich günstiger. Auf Grundlage der Gehölzentwicklungspläne sollen unter wissenschaftlicher Begleitung unterschiedliche Pflanzungen im Hinblick auf ihre Standortverhältnisse (Boden, Wasser etc.) beobachtet werden. Das Monitoring und dessen Auswertung ermöglichen konkrete Aussagen zur lokalen Gehölzentwicklung in Abhängigkeit zu ihrer Umgebung.
Baumschule am Ruinenberg
Dank der großzügigen Unterstützung durch die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. wird die Einrichtung einer Baumschule am Ruinenberg im Potsdamer Park Sanssouci mit der Erschließung von Brauchwasser und der erforderlichen Einfriedung beginnen. Die Anzucht von ein- bis zweijährigen Gehölzen der Hauptbaumarten soll dann ab Herbst 2024 fortlaufend erfolgen. Die Bestellung der Kulturflächen für die ständig zu erneuernden und auszupflanzenden Gehölze soll nach etwa vier Jahren Ende 2027 abgeschlossen sein.
Ziel ist:
- durch die Eigenwerbung und Vermehrung autochthoner Gehölze die verschiedenen genetischen Ausprägungen und Anpassungsfähigkeiten zu erhöhen,
- mit dieser Eigenwerbung von Gehölzarten und -varietäten das Spektrum genetischer Vielfalt zu erweitern und damit die Biodiversität zu fördern,
- dank der Vielfalt der vorgefundenen Hybridisierungen heimischer Hauptbaumarten mittels wissenschaftlicher Analyse Rückschlüsse auf deren Anpassungsfähigkeit zu ziehen.
Obst für den Lustgarten
Mit Unterstützung des Rotary Clubs Potsdam hat die SPSG Ende 2021 das Projekt „Gemeinsam für eine grüne Zukunft – Pflanzung historischer Obstgehölze im Östlichen Lustgarten“ des Parks Sanssouci beginnen können. Die bei einer regionalen Baumschule bestellten und seit Herbst 2021 angezogenen sowie veredelten historischen Birnensorten sollen im Herbst 2024 als dreijährige Gehölze in den Obstquartieren des Östlichen Lustgartens gepflanzt werden. Als Bewässerungssystem wird eine oberirdische Tropfbewässerung verlegt, damit nur wenig Wasser durch Verdunstung verloren geht. Die Grasnarbe der Flächen wird vor der Pflanzung gewendet, das heißt, die obere Bodenschicht wird in einer Stärke zwischen fünf und zehn Zentimetern abgelöst, um 180 Grad gewendet und wieder verlegt. Der Nährstoffgehalt des Bodens wird somit erhalten. Für optimale Startbedingungen wird in die Pflanzgruben zusätzlich ein „Naturdünger“ eingebracht. Vorzugsweise soll dafür Schafswolle verwendet werden, die von den in den Parks der SPSG weidenden Schafen stammt.
Wegebau
2024 wird die Instandsetzung des Kaiserreitwegs im Westlichen Lustgarten des Parks Sanssouci sowie die Erneuerung der Wegedecken außerhalb des Pleasuregrounds im Berliner Schlosspark Glienicke fortgesetzt. Ebenfalls in Berlin werden im Schlossgarten Schönhausen abgenutzte Wege erneuert, u. a. im schlossnahen Bereich. Hier werden auch die Beete neu angelegt.
E-Shuttle-Service im Park Sanssouci
Seit 2014 bietet die SPSG ihren Gästen einen kostenlosen Shuttleservice auf dem Ökonomieweg im Park Sanssouci an. Zwei Elektrofahrzeuge pendeln täglich zwischen dem Besuchszentrum am Neuen Palais und dem Grünen Gitter. Drei feste Haltestellen sind im Park Sanssouci entlang der Fahrstrecke ausgeschildert. Selbstverständlich stoppen die Fahrzeuge auch auf Wunsch der Gäste an jeder anderen Stelle entlang des Ökonomieweges.
Dieses Angebot richtet sich besonders an mobilitätseingeschränkte Besucherinnen und Besucher, um für sie die Aufenthaltsqualität im Park zu verbessern. Natürlich kann der Fahrservice bei freier Platzkapazität auch von allen anderen Gästen genutzt werden. Jeder Shuttle kann bis zu 5 Personen transportieren. Im Falle der Mitnahme eines Rollstuhls reduziert sich die Kapazität auf 3 Personen. Die Shuttles sind bei entsprechend guter Witterung zeitlich versetzt zwischen 11.00 Uhr und 17.30 Uhr unterwegs.
Seit mehr als 10 Jahren werden die Shuttles von ehrenamtlich Mitarbeitenden gefahren. Sie sind überaus engagiert und freuen sich darauf, ihr Wissen über die Sehenswürdigkeiten im Park Sanssouci an die Fahrgäste weiterzugeben. Saisonstart für die Shuttles war am Karfreitag, bis Ende Oktober werden sie im Einsatz sein.
Wissenschaft und Forschung
Provenienzforschung in den Sammlungen
Die Provenienzforschung wird in der SPSG systematisch vorangebracht. Seit April 2020 ist eine wissenschaftliche Mitarbeiterin dauerhaft mit der Erforschung der Objektgeschichte befasst. Dabei geht es um so unterschiedliche Themenfelder wie die Identifizierung möglicher NS-verfolgungsbedingter Vermögensverluste, das Erkennen unrechtmäßiger Vermögensverluste in der Sowjetischen Besatzuungszone (SBZ) und in der DDR, Recherchen vor Neuerwerbungen mit Blick auf beide Unrechtszusammenhänge und die Identifizierung und Rückführung von Kriegsverlusten.
Seit 2023 kann diese Arbeit im Rahmen von drei langfristigen Forschungsprojekten verstetigt werden:
- Dank zusätzlicher Mittel des Landes Berlin zur Stärkung der Provenienzforschung konnte die SPSG im Frühjahr 2023 einen Forscher einstellen, der zunächst für ein Jahr die Erwerbungen für die Möbelsammlung der West-Berliner Schlösserverwaltung zwischen 1950 und 1990 untersuchen sollte. Nach einer ersten Bestandsaufnahme ging es um die Erforschung der Herkunft von 250 Objekten. Im nächsten Schritt wurden ein „Erstcheck“ durchgeführt und danach die Objekte priorisiert, bei denen sich die Notwendigkeit einer vertieften Recherche ergab. Eine erneute Förderung des Landes Berlin für das Jahr 2024 ermöglicht es nun, diese Recherchen ein weiteres Jahr fortzusetzen.
- Das zweite Forschungsprojekt betrifft die Erwerbungen des Vereins Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. Auf Initiative und mit Unterstützung der Provenienzforscherin der SPSG hat der Freundeskreis Fördermittel des Deutschen Zentrums Kulturgutverluste in Magdeburg eingeworben, die eine systematische Untersuchung von 78 Objekten, die zwischen 1984 und 2013 durch den Verein für die Sammlung der SPSG, vor allem im Berliner Kunsthandel, erworben wurden. Seit Dezember 2023 ist eine Forscherin für zwei Jahre mit dieser Aufgabe betraut. Die beiden Projekte ergänzen sich sehr gut, da auch die Erwerbungen des Freundeskreises zu einem großen Teil der Ausstattung von Schloss Charlottenburg zugutekommen sollten. Das Projekt wird über den ganzen Zeitraum durch die Provenienzforscherin der SPSG wissenschaftlich betreut.
- Schließlich konnte im November 2023 ein Projekt der Grundlagenforschung zu kriegsbedingt verlagerten Kulturgütern begonnen werden. Zwei Forscherinnen werden für die Dauer von zwei Jahren die Umstände der Verlagerung von Kulturgütern aus privaten Sammlungen untersuchen. Basis der Recherche sind die archivalischen Überlieferungen zu Schutz- und Auslagerungsmaßnahmen von ausgewählten musealen Einrichtungen in Potsdam (SPSG), Dresden (Staatliche Kunstsammlungen), Berlin (Staatlich Museen) und Dessau (Anhaltische Gemäldegalerie und Kulturstiftung Dessau-Wörlitz). Mit den Museumssammlungen wurden mutmaßlich auch private Leihgaben und / oder Kulturgüter aus NS-verfolgungsbedingten Vermögensverlusten ausgelagert. Besonders im Blick werden hier Objekte aus privaten Sammlungen sein, die nach dem Krieg in die Sowjetunion gelangten. Ausgehend von den Auslagerungsorten sollen ihre Routen bis zum Eintreffen in die UdSSR und nach Möglichkeit bis zu ihrem heutigen Verbleib erkundet werden. Zu bearbeitende Fragen beziehen sich u. a. auf die Auswahlkriterien der sowjetischen Kunstoffiziere in Deutschland, auf Modalitäten des Abtransports, auf Verteilungs- und mögliche Weiterverteilungsvorgänge in der Sowjetunion sowie die Entscheidungsprozesse vor Rückführungen in die DDR. Ziel der Untersuchung ist eine schlüssige Rekonstruktion der Chronologie und Umstände von Auslagerung, Verlust und Rückführung von Kulturgut aus Privatsammlungen im Kontext mit den Verlagerungen musealer Sammlungen. Darüber hinaus geht es um die Identifikation solcher Objekte, die sich bis heute unerkannt in Museumssammlungen befinden. Das Projekt wird durch das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste gefördert.
Onlinebestandskatalog der ostasitischen Porzellane
Die SPSG verfügt über ca. 3.500 bedeutende chinesische und japanische Porzellane aus dem 15. bis 19. Jahrhundert, die heute vor allem in den Schlössern Charlottenburg, Oranienburg und Caputh präsentiert werden. Die Porzellankammern dieser Schlösser bildeten einst den repräsentativen Höhepunkt der dortigen Appartements und geben heute in rekonstruierter Form einen lebhaften Eindruck dieser in ganz Europa bewunderten Raumschöpfungen. Der heutige Bestand geht auf die bedeutenden Sammlungen der brandenburgischen Kürfürstinnen und Kurfürsten zurück, zum Teil besteht er aus späteren Ankäufen, die die zahlreichen Kriegsverluste ersetzen sollten.
In den vergangenen Jahren wurde die Sammlung erstmals wissenschaftlich erschlossen und mit dem Ziel einer Online-Publikation in einer elektronischen Datenbank erfasst, die für alle Interessierten im Dezember 2024 freigeschaltet wird. Bei der Gestaltung der Benutzeroberfläche hat die SPSG zusammen mit Designern und Technologieexperten der Firma fluxguide neue Wege beschritten:
Häufig ist eine Erschließung des Inhalts einer digitalen Sammlung nur über ein Suchfeld möglich. Dies setzt jedoch bereits eine gezielte Suchanfrage voraus. Wer nicht weiß, wonach er suchen soll, bekommt auch keine Antwort. Eine explorative Annäherung ist kaum möglich. Um diesen Anspruch zu erfüllen, setzt sich die Visualisierung der Sammlung ostasiatischer Porzellane aus einem narrativen und einem explorativen Strang zusammen. Der explorative Strang umfasst dabei die technischen und kunsthistorischen Informationen zu den einzelnen Objekten. Icons laden zum Durchsuchen und Filtern der Sammlung nach Herstellungsorten, Objekttypen, Techniken, Stilen und Ikonographie ein. Sie ermöglichen es sowohl nicht-deutschsprachigen Interessierten als auch Laien, die Sammlung zu erkunden. Sie wird durch eine Schlagwortsuche in Deutsch, Englisch, Chinesisch und Japanisch ergänzt.
Wer sich für die Herstellung der Porzellane in China und Japan, den Handel und die Transportwege in der Zeit der niederländischen Ostindienkompanie oder die Geschichte der Porzellansammlungen in Brandenburg-Preußen interessiert, kann sich zusätzlich durch zwei narrative Stränge „klicken“ und „scrollen“. Eine stets wachsende Zahl an wissenschaftlichen Aufsätzen und ein Glossar runden das Angebot ab.
Mit hochauflösenden Fotos, die fast alle Stücke von mehreren Seiten zeigen, versucht der Katalog zudem, der ästhetischen Qualität der Porzellane mit den Mitteln der Online-Publikation gerecht zu werden: Wer möchte, kann den Objekten durch die Zoom-Funktion so nahe kommen, dass sich der Pinselstrich des Porzellanmalers oder die Struktur der Glasur genau betrachten lässt.
Der Onlinekatalog „Ostasiatisches Porzellan der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ wendet sich gleichermaßen an Experten und an Laien, die sich auf Entdeckungsreise durch die Sammlung begeben wollen.
Projekte des Research Center Sanssouci (RECS)
Online-Edition der Autobiographie von Friedrich August Alexander von Eversmann
Die Transkription der Autobiografie des preußischen Bergbaubeamten und Publizisten Friedrich August Alexander von Eversmann (1759-1837) sowie die Personenerschließung, wurden 2023 abgeschlossen. 2024 steht die Online-Publikation der Autobiografie an. Diese erfolgt wiederum in Zusammenarbeit mit perspectivia.net, der Publikationsplattform der Max Weber-Stiftung.
Ringvorlesung im Sommersemester 2024
Die Universität Potsdam (UP), Europa-Universität Viadrina Frankfurt / Oder (EUV) und das RECS laden im Sommersemster 2024 zu einer Ringvorlesung mit dem Titel „Das Schloss als Residenz. Menschen und Artefakte, Kontinuitäten und Brüche seit dem 18. Jahrhundert“ ein.
Die Ringvorlesung beschäftigt sich mit dem Schloss als herrschaftlicher Residenz seit dem 18. Jahrhundert. Vorträge aus den Bereichen Kunstgeschichte, Kunstwissenschaft, Museumkunde, Denkmalschutz und Monarchiegeschichte stellen Beispiele einzelner Schlösser und den Wandel ihrer Nutzung vor oder thematisieren wichtige Ereignisse und Persönlichkeiten. Insgesamt geht es darum, die Rolle herrschaftlicher Architektur für je unterschiedliche Gesellschaften zur Debatte zu stellen und nach der Funktion des historischen Erbes für die Gegenwart zu fragen.
15. April 2024
Einführung
Monika Wienfort (UP), Jürgen Luh (SPSG), Paul Zalewski (EUV)
22. April 2024
Das Berliner Stadtschloss als zeremonielle Bühne
Barbara Stollberg-Rilinger (Wissenschaftskolleg Berlin)
29. April 2024
Das Neue Palais soll Luxushotel werden. Pläne aus den Jahren 1967 bis 1975
Jörg Kirschstein (SPSG)
6. Mai 2024
Schloss Schönhausen zwischen 1927 und 1945
Ulrike Schmiegelt (SPSG)
13.05.2024
Das Neue Palais – Königswohnung und oberes Fürstenquartier: Ausstattung und Bewohner 1763-1918
Henriette Graf (SPSG)
27. Mai 2024
Schloss Oranienburg. Ein Ort politischer Repräsentation um 1700 und die Folgen geschichtlichen Wandels
Claudia Sommer (SPSG)
3. Juni 2024
Das Posener Herrschaftsprogramm
Hanna Grzeszczuk-Brendel (Politechnika Poznańska, TU Poznan)
10. Juni 2024
Das Berliner Schloss als Sehenswürdigkeit. Schlössertourismus vom 17. bis zum frühen 20. Jahrhundert
Michaela Völkel (SPSG)
17. Juni 2024*
Schlösser und deren Nachnutzung im Zeitalter der Moderne und Postmoderne
Paul Zalewski (EUV)
24. Juni 2024**
Schloss Bad Homburg – vom Landgrafensitz zum Kaiserschloss. Eine neu geschaffene Ausstellung zu Schlossbau und Familiengeschichte(n) mit Kontinuitäten und Brüchen vom 17. bis ins 20. Jahrhundert
Dr. Katharina Bechler (Museen und Sammlungen Staatliche Schlösser und Gärten Hessen)
1. Juli 2024
Schloss und zeitgenössische Kunst. Eine spannungsreiche Beziehung
Melanie Franke (UP) und Mirella Weingarten (Schlossmediale Werdenberg)
8. Juli 2024**
Schloss Schwarzburg - Denkort deutsche Geschichte. Zwischen Dynastie, Demokratie und NS-Diktatur
Doris Fischer (Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten)
15. Juli 2024
Wörter und Dinge. Schlossbewohner in der Revolution von 1918/19
Monika Wienfort (UP)
Wann:
Montags, 16-18 Uhr
Wo:
Universität Potsdam, Campus Am Neuen Palais, Haus 11, Hörsaal 0.09
* Europa-Universität Frankfurt (Oder), Gräfin-Dönhoff-Gebäude (GD), Raum 5
** Neue Kammern von Sanssouci, Ovid-Saal, Maulbeerallee 11, 14469 Potsdam
Anmeldung bitte per E-Mail an: anja.hamann(at)uni-potsdam.de
Weitere Informationen unter https://recs.hypotheses.org/