Befragung in den märkischen Schlössern
Die SPSG führte 2020/21 in den märkischen Schlössern Caputh, Königs Wusterhausen, Oranienburg, Paretz, Rheinsberg und im Berliner Schloss Schönhausen Befragungen von Besuchenden sowie eine Nicht-Besuchsanalyse durch. Die dafür erforderlichen Mittel wurden von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen der Weiterführung des Audience Development-Projekts der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK) bewilligt. Das Besondere des Projektes ist eine bundesländerübergreifende Ausrichtung mit dem Fokus auf Kultureinrichtungen im Umfeld von Metropolen. KNK-Einrichtungen in fünf Bundesländern sollen vergleichend evaluiert und analysiert werden.
Bei dem Gemeinschaftsprojekt der SPSG, der Kunstsammlungen Chemnitz, der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt | Kunstmuseum Moritzburg Halle (Saale) und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha geht es um die Erhebung der Besuchendenstruktur in den genannten Einrichtungen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der kulturellen Teilhabe und der Nicht-Besuchsanalyse, für die Verfahren und methodische Ansätze entwickelt wurden. Die am Projekt Beteiligten beabsichtigen damit, vergleichbare Untersuchungsergebnisse zu Besuchendenstruktur, -motivation und -zufriedenheit sowie zu sozialen und kulturellen Milieus bzw. Bildungshintergründen erheben und diese künftig für die zielgruppenorientierte Ausrichtung der Angebote nutzen zu können. Dies mit der Zielsetzung, dem sozialen und bildungspolitischen Auftrag der Institutionen besser nachzukommen, neue Publikumsschichten zu gewinnen, die bestehende Nachfrage zu stabilisieren und das Publikum langfristig zu interessieren und zu binden.
Grundlage ist ein gemeinsam mit den Projektpartnern entwickelter Fragebogen, der auch standortspezifische Fragemodule umfasst. Mit der Umsetzung wurde das Leipziger das Erhebungsinstitut CONOSCOPE GmbH beauftragt.
Schauplätze der Geschichte
Unter dem Titel „Schauplätze der Geschichte“ hat die SPSG 2020 damit begonnen, weitere Facetten der Geschichtsvermittlung anzubieten. In Form einer Intervention werden künftig historische Ereignisse in den Schlössern vorgestellt, die bisher in den Dauerausstellungen nicht thematisiert werden konnten. Das Projekt wurde durch die großzügige Unterstützung der Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e. V. ermöglicht.
Als Objektträger für die Intervention dient der Ghost Chair. Der extravagante Klassiker des 1949 in Paris geborenen französischen Designers Philippe Starck, besteht aus Polycarbonat, ist leicht transportabel und transparent. Diese Eigenschaften waren für die Auswahl des
Objektträgers entscheidend, da auf diese Weise historische Raumeindrücke nicht beeinträchtigt werden. Der Titel „Schauplätze der Geschichte“ kann zudem in doppeltem Sinn verstanden werden: Die Gäste können auf dem Ghost Chair Platz nehmen.
Die Rückenlehne des Ghost Chair wird als Präsentationsfläche genutzt. Hier werden die Jahreszahl sowie eine Kurzbeschreibung des historischen Ereignisses präsentiert, die das Interesse für das Thema wecken sollen. Der Ghost Chair wird immer in dem Schlossraum aufgestellt, in dem das historische Ereignis stattfand. Mit Hilfe eines digitalen Codes kann die Website https://www.spsg.de/schauplaetze-der-geschichte/ aufgerufen werden. Hier werden ausführliche Informationen und Bildergalerien angeboten.
Die Website ist das verbindende Element zu den anderen Stationen der Intervention. 2020 waren dies im Potsdamer Neuen Palais „Kotau vor dem Deutschen Kaiser“, im Berliner Schloss Charlottenburg „Abgeschirmt – Empfang des iranischen Schah“ sowie im Berliner
Schloss Schönhausen „Der letzte Staatsgast im Schloss“. 2021 folgten im Berliner Jagdschloss Grunewald „Die Quadriga – das Wahrzeichen Berlins“, im Schloss Oranienburg „Das Dreikönigstreffen. Porzellan gegen Soldaten“, im Potsdamer Neuen Palais „Die Marmorgalerie als Ort nationalsozialistischer Inszenierung“ sowie in den Neuen Kammern im Park Sanssouci „Sieg ist ein gutes Wort / 1945“.