Wie würden Sie Ihre Jahre in der Stiftung kurz und knapp beschreiben?
Klenner: Kurz und knapp würde ich erstmal sagen: Ich bin sehr, sehr dankbar, dass ich diese 25 Jahre mit meinen Kolleginnen und Kollegen hier zusammenarbeiten konnte. Ich habe von allen viel gelernt, nehme vieles im Herzen mit.
Ich hatte das große Glück, dass wir gerade diese Phase nach 1990 erleben durften. Es wurden viele nach 1945 fremd genutzten Schlösser in die Obhut der SPSG übertragen, und da hieß es mal ganz schnell: Das Schloss muss dann und dann eröffnet werden, zum Beispiel aus landespolitischen Gründen, denn auch die jeweiligen Gemeinden wollten immer schnell, dass die Schlösser als touristischer Faktor ans Netz gingen. Wir haben mit dieser geballten Kraft, die wir als Abteilung und als SPSG haben, ein Haus nach dem anderen eröffnet: Rheinsberg, Marmorpalais, Caputh, Königs Wusterhausen, Oranienburg, später noch Schönhausen. Diese Häuser mussten zum Teil von Grund auf saniert, restauriert und ausgestattet werden ehe sie als Museumsschloss eröffnet werden konnten. Es war wirklich ein großes Erlebnis, das mitmachen zu dürfen.
Dann kam eine andere Zeit, klar. Wir haben damals, als wir ein Schloss nach dem anderen saniert und restauriert haben - manchmal auch zwei parallel - Dinge liegen lassen müssen. Die Infrastruktur, die großen Schlösser Neues Palais, Sanssouci und Charlottenburg stehen jetzt dringend an. Und das können wir nun glücklicherweise mit den Sonderinvestitionsprogrammen umsetzen bzw. Weiteres in Angriff nehmen.
Welches Objekt, das Sie betreut haben, ist Ihnen besonders im Kopf geblieben?
Klenner: Für mich ist die Muschelgrotte im Neuen Garten ein besonderes Projekt, das ich zusammen mit Andreas Liebe über 20 Jahre betreut habe. Die Muschelgrotte ist jetzt in einem Zustand, der zwar noch einiges an Arbeit erfordert, aber auch gezeigt werden kann. Und dann war mir Rheinsberg sehr nahe, weil es einfach – und das geht vielen Kolleginnen und Kollegen so – traumhaft ist, dort arbeiten zu dürfen. Aber ein Objekt, an dem ich selbst Hand angelegt habe, gibt es leider nicht. Das wird Frau Lange sicher auch nicht mehr machen können – vielleicht im Urlaub mal eine Kopie in Marmor schlagen… [lacht]
Elfie Haupt|14. Juli 2017
Vielen Dank für diesen ausführlichen Beitrag!
Das Interview hat mich sehr interessiert, hatte ich doch das Glück, Herrn Klenner bei einem meiner Besuche im Neuen Garten (es war im August 2012) auch persönlich kennen zu lernen.
Ihm und auch seiner Nachfolgerin Frau Lange wünsche ich alles erdenklich Gute!
Mit herzlichem Gruß
Elfie Haupt