Kurfürst, Mäzen, LebemannRundgang mit Schlossleiterin Kathrin Külow anlässlich des Todestages von Joachim II.

Am 3. Januar 1571 starb Kurfürst Joachim II. überraschend im Jagdschloss Köpenick.

Er hatte seit 1535 das Kurfürstentum Brandenburg regiert und 1539 das evangelische Bekenntnis in seinem Herrschaftsbereich zugelassen. Offiziell bekannte sich Joachim erst 1563 zum Protestantismus. Bis zum Ende des 16. Jahrhunderts blieben zahlreiche katholische Traditionen im Gottesdienst der Stifts- und Domkirche in Berlin erhalten. Diese hatte Joachim II. ab 1537 nach einem Besuch in Halle, der Lieblingsresidenz seines Onkels, des Kardinals Albrecht von Brandenburg, umgestalten lassen. Wie Albrecht ein Jahrzehnt zuvor, gab auch Joachim bei Lukas Cranach d. Ä. einen Passionszyklus in Auftrag. Von diesem sind noch heute neun Mitteltafeln erhalten und im Jagdschloss Grunewald im Rahmen der Cranachausstellung zu besichtigen.

Das Jagdschloss ist heute der älteste erhaltene Schlossbau der Hohenzollern in Berlin und Brandenburg. Joachim war ein begeisterter Jäger. In seiner Abwesenheit durfte seine Geliebte Anna Sydow das Haus nutzen.

Der Sohn und Nachfolger Johann Georg stand 1571 vor einem riesigen Schuldenberg und suchte Schuldige. Er ließ Anna Sydow im Juliusturm auf der Spandauer Zitadelle festsetzen, wo sie 1575 starb. Kurz vor Johann Georgs Tod soll Anna ihm erschienen sein und fortan als Weiße Frau durch das Schloss geistern - so jedenfalls erzählt es die Sage.

Schlossbereichsleiterin Kathrin Külow (SPSG) erzählt während eines Rundgangs historisch Verbürgtes und Sagenhaftes über das Haus und seine Bewohner.

Jagdschloss Grunewald
Hüttenweg 100 (am Grunewaldsee)
14193 Berlin

Treffpunkt: Schlosskasse im Café

Weitere Informationen zum Ort

8 Euro / ermäßigt 6 Euro

Tickets an der Schlosskasse im Café
030.8 13 35 97 oder schloss-grunewald(at)spsg.de

  • nicht rollstuhlgeeignet