Grenzüberschreitungen
Grenzüberschreitungen in der Kunst sind nichts Neues. Das Wort wurde in der Geschichte der Kunst schon oft verwendet.
Eine Grenzüberschreitung ist die implizite und oft auch explizite Legitimation jeder Avantgardebewegung gewesen.
Die Behauptung basiert auf der Annahme, dass es nicht nur eine Grenze gibt, sondern diese sogar überschritten wird.
Aber gibt es sie wirklich? Wo könnte eine Grenze innerhalb der Kunst verlaufen und was ist denn eigentlich Kunst?
Hegel machte es sich da einfach. Er schloss z.B. schöne Gegenstände, Phänomene oder Momente des Alltags und ebenso Kants Naturschönes schlicht von der Kunst aus.
So mancher Philosoph biss sich die Zähne an dem weiten Reich des Schönen aus. Ästhetische Erfahrung und die Definition von Kunst gegeneinander abzugrenzen ist seit Jahrhunderten ein Diskurs. Von Schlegel und Schelling zu Adorno und Derida auf der philosophisch-sprachlichen Ebene, von der ersten Hand auf der Höhlenwand, über Duchamp bis Meeses Hitlergruß.
Die Gruppen-Ausstellung beleuchtet auf ihre Weise die Fragen zur Kunst mit Kunst. Jede Position der Ausstellenden nähert sich dem Thema auf ihre Weise mit den ureigenen Mitteln und stellt sie gleichsam in Frage.
Welche Grenzen werden mit welchen Mitteln und Praktiken überschritten? Was wird daraus – welche Konsequenzen haben also Grenzüberschreitungen in diesem Kontext?
Mit der Begrifflichkeit ‚Grenzüberschreitungen‘ im Hinblick auf verschiedene Kunstpraktiken wird versucht aufzuzeigen, wie die Logik von Gegensätzen versagt und sich Grenzen auflösen. An ihre Stelle treten Dynamiken, Bewegungen und Verschiebungen der gezeigten Kunstpraktiken, die sich ergänzen und vielleicht sogar abstoßen.
Oft überraschend und in widerspenstigem Einklang mit dem Ausstellungsort konfrontiert jede Position die Betrachterinnen. Das Schloss, das so gar kein wirkliches Schloss ist und auch kein edler Ausstellungsort nach WhiteCube-Art sein will lädt zu Erfahrungen ein, die verwirren, ent-täuschen, provozieren, anregen und eventuell erhellen können.
Künstler:innen
Michel Carmantrand, Malerei
Tom Früchtl, Installation
Laurence Grave, Malerei
Philipp Donald Göbel, Malerei
Marjorlein Knottenbelt, Konzeptkunst
Charlotte Malcom-Smith, Installation
Daniela Meyer, Malerei
Malte Nies, Photographie
Antje Tschirner, Graphik
Schloss Sacrow
Krampnitzer Straße 33
14469 Potsdam
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln
Haltestelle „Potsdam, Schloss Sacrow“
vbb-online | Fahrplanauskunft
Aktuelle Verkehrsinfos
Parken
Öffentlicher Parkplatz an der Ortseinfahrt Sacrow, ca. 300 m Fußweg zum Schloss.