Abgeschlossen | Neues Palais: Decke zwischen Marmor- und Grottensaal

Friederich der Große wollte seine „Fanfaronnade“ nach dem Siebenjährigen Krieg möglichst schnell errichten lassen. Daher ließ er die Balken der hölzernen Zwischendecke nicht genug austrocknen. Die Last des schweren Marmors hat in Verbindung mit der hohen Spannweite über die Jahre zu massiven Schäden durch Schwingungen geführt.

Die Deckenkonstruktion besteht aus 31 Alt-Balken, die aus der Erbauungszeit (1766) stammen und 34 Zusatz-Balken, die im Jahre 1774 jeweils zwischen die Alt-Balken gelegt worden sind. Der Abstand zwischen den ca. 80 cm hohen Balken ist oft weniger als handbreit. Das Mauerwerk war direkt auf das Holz der Deckenbalken aufgesetzt, dadurch trug die fehlende Belüftung der Balken zur Schädigung der Balkenköpfe bei. Die Mauerwerkswände selbst waren oberhalb der Balken durch die früheren Baumaßnahmen, insbesondere das Zwischenlegen der Zusatz-Balken stark geschädigt und geschwächt.

Besondere Schwierigkeiten bereitete die eingeschränkte Zugänglichkeit der Balken: oben der originale und kostbare Marmorboden und unten die kostbare Grottensaaldecke. So blieb der Zugang zu den Balken auf einen ca. 70 cm schmalen Revisionsstreifen beschränkt. In mühevoller Präzisionsarbeit wurden dann die weit ins Mauerwerk ragenden Balkenköpfe freigelegt und das Mauerwerk oberhalb der Arbeitsbereiche abgefangen. So konnten die besonders stark geschädigte Balkenköpfe durch eine „Prothese“ ersetzt werden.

Parallel zu den Zimmerleuten und Maurern, die die Deckenkonstruktion sanierten, waren außerhalb der Schutzeinhausungen mehrere Restauratorenteams am Werk und arbeiteten zeitgleich an der Restaurierung des Marmorfußbodens und der Decke des darunter liegenden Grottensaals.

Die Sanierung der Deckenkonstruktion sowie die Restaurierung des oberen Deckenbereichs im Grottensaal und des Marmorbodens im Marmorsaal konnten inzwischen abgeschlossen werden. Die Festsäle Friedrichs des Großen sind wieder zugänglich.

Schlösser und Gärten

Zuwendungsgeber

Das Sonderinvestitionsprogramm für die preußischen Schlösser und Gärten (Masterplan) wird gefördert durch den Bund (Staatsministerin für Kultur und Medien) aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages sowie aus Mitteln der Länder Berlin (Senatsverwaltung für Kultur und Europa) und Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur).