Wieder komplett

Obelisk im Park des Schlosses Rheinsberg erhält Reliefporträt des Prinzen August Wilhelm von Preußen zurück

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) weiht am Donnerstag, dem 11. Juli 2024, um 11:00 Uhr die Kopie eines für den Obelisken im Park des Schlosses Rheinsberg geschaffenen Reliefporträts ein. Das Kunstwerk zeigt den Prinzen August Wilhelm von Preußen (1722-1758) und wurde in mehrjähriger Arbeit von dem Skulpturenrestaurator Robert Freund (SPSG) angefertigt. Damit erhält der vor allem im 20. Jahrhundert stark beschädigte Obelisk das gestalterisch wichtigste Element zurück.

Das Bauwerk mit dem weißen Marmorrelief des Prinzen sowie 28 auf Marmortafeln mit Bronzebuchstaben genannten Offizieren und Heerführern des Siebenjährigen Krieges (1756-1763) war 1791 im Auftrag des Prinzen Heinrich von Preußen (1726-1802), dem jüngeren Bruder August Wilhelms, auf einem Hügel am Grienericksee gegenüber des Schlosses errichtet worden. Auf der Vorderseite ist die Inschrift zu lesen: „À L’ÉTERNELLE MÉMOIRE D’AUGUSTE WILHELM PRINCE DE PRUSSE, SECOND FILS DU ROI FRÉDÉRIC GUILLAUME“.

Original und Kopie

Das originale – dem Bildhauer Auguste Girola zugeschriebene – Relief wies am Hals einen Bruch auf und war schon um 1990 in einem schlechten Zustand. Damals wurde es restauriert und wieder eingebaut. 2013 löste sich jedoch der untere Teil und zerbrach in mehrere Stücke. Robert Freund setzte es wieder zusammen, so dass es 2015 in einer Ausstellung im Schloss Rheinsberg präsentiert werden konnte. Bis 2022 stand es dann im Turmzimmer mit Blick auf den Obelisken.

Die Restaurierung des Originals:

  • Das lockere Gesteinsgefüge wurde partiell gefestigt.
  • Die zerbrochenen Stücke wurden wieder zusammengefügt und mit Glaserfaserdübeln und Epoxidharz fixiert.
  • Fehlstellen wurden mit Steinergänzungsmörtel, bestehend aus Acrylharzbindemittel und gebrochenem sowie gewaschenem Marmormehl, geschlossen.
  • Alt-Ergänzungen wurden erhalten, konserviert und retuschiert.

Die Herstellung der Kopie:

  • Für die Kopie wurde ein sehr qualitätsvoller weißer Carrara-Marmor vom Typ Ordinario verwendet.
  • Die Herausforderungen für die Herstellung der Kopie waren die stark zurückgewitterte Oberfläche und die rekonstruierten Details am Original.
  • Mit Hilfe historischer Fotografien und durch das genaue Studium der Oberflächen des Originals (beispielsweise im Streiflicht) konnte das Relief material- und werkgetreu wieder entstehen.
  • Eine Schwierigkeit bei der Fertigung eines Reliefs ist die Reduzierung einer vollplastischen Arbeit. Hier müssen die Spannungen der Oberfläche so angepasst werden, dass sie im flachen Relief einen vollplastischen Zustand suggerieren.

Die nun dauerhaft am Obelisk sichtbare Kopie ist sowohl handwerklich als auch künstlerisch ein Meisterstück.

Pressekontakt

Frank Kallensee
SPSG | Generaldirektion
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