"Bei einem Besuch im Park Sanssouci haben sich heute Staatsminister Bernd Neumann, Beauftragter der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM), Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg und André Schmitz, Staatssekretär für kulturelle Angelegenheiten in Berlin, im Beisein von Herrn Prof. Hartmut Dorgerloh, Generaldirektor der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), über die abgeschlossenen Sanierungsarbeiten an den Fassaden der Pflanzenhallen des Orangerieschlosses informiert. Die Sanierung wurde aus dem gemeinsamen Sonderfinanzierungsabkommen des Bundes und der Länder Brandenburg und Berlin für die preußischen Schlösser und Gärten finanziert.
Das Abkommen sieht vor, dass die SPSG von 2008 bis 2017 insgesamt 155,03 Millionen Euro in die Rettung nationaler Kulturgüter zusätzlich investieren wird. Der Bund trägt 77,5 Millionen Euro (50 %) bei, auf das Land Brandenburg entfallen 53 Millionen Euro (2/3 von 50%) und auf das Land Berlin 24,53 Millionen Euro (1/3 von 50%).
Zur Umsetzung des Sonderinvestitionsprogramms hat die SPSG einen Masterplan aufgestellt. Vordringliche Schwerpunkte sind die Sanierung besonders schwer geschädigter Bau- und Gartenanlagen, die Beseitigung von Gefährdungen (Brandschutz, Sicherheit), die Verbesserung der Situation von Depots, Restaurierungswerkstätten und Arbeitsstätten sowie Maßnahmen zur Verbesserung des Besucherservices. Nachdem seit 1990 vorrangig die in der DDR vernachlässigten und geschädigten märkischen Königsschlösser, wie z.B. Paretz, Caputh, Rheinsberg oder Königs Wusterhausen mit erheblichen Mitteln erfolgreich saniert und wieder öffentlich zugänglich gemacht werden konnten, gilt nun der Schwerpunkt den zum UNESCO-Welterbe zählenden Schlössern in Berlin und Potsdam. Bei den Museumsschlössern liegt das Hauptgewicht auf den drei großen Häusern: dem Neuen Palais von Sanssouci, Schloss Babelsberg und Schloss Charlottenburg.
Dank des Abkommens konnte die SPSG verschiedene, langjährige Sanierungsprojekte wie das Marmorpalais im Neuen Garten, das Stibadium im Park Sanssouci, Serviceeinrichtungen im Schloss Charlottenburg, die Sanierung des Jagdschlosses Grunewald und der Nebengebäude, die Neugestaltung des Schlossvorplatzes in Rheinsberg sowie der Besucherempfang im Fährhaus auf der Pfaueninsel abschließen. Insgesamt wurden von den Sonderinvestitionsmitteln bisher rund 25Mio. Euro ausgegeben.
Zur Sanierung der Fassaden der Pflanzenhalle des Orangerieschlosses im Park Sanssouci
Das Orangerieschloss befindet sich westlich vom Schloss Sanssouci oberhalb der Maulbeerallee. Die beiden Pflanzenhallen dienen der Überwinterung von exotischen Kübelpflanzen. In den Sommermonaten können sie für Veranstaltungen genutzt werden. Die Bauwerke aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sind insbesondere im Dach- und Fassadenbereich stark schadhaft.
Die Maßnahmen an der westlichen Pflanzenhalle seit 2008:
- Bau und Montage der neuen Eisengussfenster an der Südfassade
- Sanierung der Südfassade (Festigung und Sicherung des Bestandsputzes, Putzergänzungen, Natursteinrestaurierung)
- Verfestigungen der Natursteinsockel
- Anstrich Natursteinteile der Pilaster bzw. Pfeiler
- Verfugung des Sichtmauerwerks nach Abschluss der Bemusterung, Herstellen der
Anschlussfuge zw. Eisengussfenstern und Mauerwerk
- Instandsetzung der Konchennischen einschl. Verblechung, Anstrich und Aufstellung der Marmorsockel
- Wiederaufstellung der Marmorskulpturen in Konchennischen
- Schlussanstrich Eisenfenster
- Kalkanstrich Sandsteinsockel Südfassade
- Instandsetzung Nordfassade: Putz, Stuck, Sichtmauerwerk Metallteile (Gitter, Fenster), Holztüren, Blechabdeckungen
Die Maßnahmen an der östlichen Pflanzenhalle seit 2008:
Die Maßnahme umfasst die Fertigstellung der Sanierung der Südfassade der Halle inklusive Erneuerung der Fenster. Alle weiteren Sanierungsmaßnahmen an der östlichen Pflanzenhalle werden im Zuge der Gesamtsanierung des Orangerieschlosses geplant und ausgeführt.
- Beginn der Sanierung der Südfassade (Festigung und Sicherung des Bestandsputzes, Putzergänzungen, Natursteinrestaurierung)
- Einbau der Eisengussfenster
- Fortsetzung Verfugung des Sichtmauerwerks und der Anschlüsse zu den Eisenfenstern
- Fertigstellung Natursteinarbeiten
- Anstrich Natursteinteile der Pilaster bzw. Pfeiler
- Anstrich der Natursteinsockel
- Aufstellen der Marmorskulpturen in den Konchennischen
Die Kosten aus dem Sonderfinazierungsabkommen betrugen insgesamt rund 1,8Mio. Euro für den Zeitraum 2008 bis 2010."