10 Jahre Schlossmuseum Oranienburg

Von "Onder den Oranje Boom" bis zur Präsentation der preußischen Kroninsignien

"Schloss Oranienburg zählt zu den bedeutendsten Barockbauten in Brandenburg. Die Anlage geht zurück auf einen Landsitz, der für die erste Gemahlin des Großen Kurfürsten, Louise Henriette, geborene Prinzessin von Oranien, ab 1651 errichtet wurde. Ihr Sohn, der spätere König Friedrich I., ließ das Schloss ab 1689 von den Baumeistern Johann Arnold Nering und Johann Friedrich Eosander erweitern und prachtvoll ausstatten.

Um 1700 galt Oranienburg als schönstes Schloss der Hohenzollern. Die Residenz erlebte Mitte des 18. Jahrhunderts eine zweite Blütezeit unter dem Prinzen August Wilhelm von Preußen, einem Bruder Friedrichs des Großen.

Nach einer wechselvollen und folgenreichen Nutzungsgeschichte konnte de Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im Jahr 1999 das Schlossmuseum mit der international beachteten Oranier-Ausstellung "Onder den Oranje Boom" eröffnen. Vorausgegangen war eine umfangreiche Sanierung und Restaurierung, die durch die Europäische Union, das Land Brandenburg und die Stadt Oranienburg großzügig gefördert wurde.

Die SPSG präsentiert im Schlossmuseum Oranienburg heute eine Sammlung einzigartiger Kunstwerke, darunter die prächtigen Etagèren in der Porzellankammer. Herausragend ist eine Gruppe von Sitzmöbeln aus Elfenbein, entstanden um 1640 in Brasilien. Ebenso bedeutend ist eine Serie von Tapisserien aus der Manufaktur von Pierre Mercier in Berlin, die die Ruhmestaten des Großen Kurfürsten schildern. Erwähnenswert sind Skulpturen von François Dieussart sowie plastische Bildwerke des Bildhauers Bartholomeus Eggers. Zu der außerordentlichen Sammlung an Gemälden gehören u. a. Meisterwerke des flämischen Malers Anthonis van Dyck.

2009 war ein besonders erfolgreiches Jahr für das Schlossmuseum. Seit Eröffnung der Landesgartenschau Ende April unter dem Motto "Traumlandschaften einer Kurfürstin" bis zu deren Ende Mitte Oktober konnte die SPSG über 100.000 Besucher im Schlossmuseum Willkommen heißen. Damit erwies sich das von der Kurfürstin Louise Henriette erbaute Schloss auch für die Besucher der Landesgartenschau als attraktiver kultureller Anziehungspunkt. Als weiteren Höhepunkt präsentiert die SPSG noch bis Juni 2010 in einer Ausstellung im Groteskensaal die preußischen Kroninsignien. Die hochkarätige Schau veranschaulicht beispielhaft die Krönungsfeierlichkeiten von Friedrich I. Der frisch gekrönte erste preußische König machte im Januar 1701 auf dem Rückweg von seiner Krönungzeremonie in Königsberg mehrere Wochen Station in Oranienburg, bevor er nach Berlin zurückkehrte. In Schloss Oranienburg nahm Friedrich I. die Glückwünsche ausländischer Gesandter entgegen. Zu sehen sind in der Ausstellung seltene Kleinodien wie Zepter, Reichsapfel, Reichs- und Kurschwert sowie Reichsiegel der Hohenzollernherrscher. Auch wertvolle Goldschmiedearbeiten und eine Garnitur zur zeremoniellen Handwaschung werden präsentiert.

Verlängerte Öffnungszeiten

Seit dem 1. November 2009 hat die SPSG die Winteröffnungszeiten für Schloss Oranienburg verlängert. Bis 31. März 2010 ist das Schlossmuseum

Dienstag bis Freitag 10–16 Uhr,

Samstag, Sonntag und an Feiertagen 10–17 Uhr geöffnet.

Montag ist Ruhetag.

In den vergangenen Jahren war Schloss Oranienburg während der Wintermonate nur an den Wochenenden geöffnet. Grund für die nunmehr verlängerten Öffnungszeiten ist laut Schlossbereichsleiterin Berit Gloede das "große Besucherinteresse an der Ausstellung "Die Preußischen Kroninsignien auf Reisen"".

Am Sonntag, dem 15. November, findet eine Sonderführung mit der Ausstellungs-Kuratorin Claudia Meckel statt.

15 Uhr, Treffpunkt Schlosskasse,

Eintritt: 5 Euro / ermäßigt 4 Euro,

Anmeldung: 03301.53 74 38"