Friedrich - wie er im Buche steht

"Die SPSG erwirbt mit der "Bibliothek Dr. Gerhard Knoll" einen bibliophilen Schatz

und eine Forschungsbibliothek von weltweitem Rang"

"Dank der Unterstützung des Landes Brandenburg, der Kulturstiftung der Länder und der Museumsshop Freunde der Preussischen Schlösser und Gärten GmbH über die Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten ist es der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) gelungen, mit der "Bibliothek Dr. Gerhard Knoll" die größte und wichtigste private Sammlung der Werke von Friedrich dem Großen und Literatur über ihn zu erwerben.

Die Bibliothek von Dr. Gerhard Knoll, dem ehemaligen Leiter der Handschriftenabteilung der Universitätsbibliothek Bremen, entstand in über fünfzig Jahren wissenschaftlicher Sammlertätigkeit. Sie umfasst ca. 9.000 Bände und beinhaltet neben den Werkausgaben des Königs selbst die nahezu vollständige zeitgenössische Literatur zu Friedrich dem Großen und Preußen inklusive einer beeindruckenden Flugblattsammlung. Dazu kommt der umfänglichste Altbestand zur Rezeptionsgeschichte der preußischen Herrscher vom Großen Kurfürsten bis zu Friedrich Wilhelm II., also etwa von der Mitte des 17. Jahrhunderts bis um 1800.

Die nun erworbene Kollektion enthält mehr Ausgaben friderizianischer Werke als die 1877 angelegte berühmte "Friderizianische Sammlung" der Königlichen Hausbibliothek zu Berlin, die im Zweiten Weltkrieg verloren ging. Die "Bibliothek Knoll" ist damit umfangreicher und vollständiger als vergleichbare Sammlungen aller großen Deutschen Bibliotheken und der Bibliothèque Nationale in Paris. Einzigartig ist der Bestand der Trivialliteratur der Sammlung, ein bisher unbeachtetes Gebiet der historisch-politischen Rezeption des Themas und Grundlage für zahlreiche neue Fragestellungen verschiedener Forschungszweige.

Die "Bibliothek Knoll" ergänzt in idealer Weise den einzigartigen Buchbestand der SPSG mit den drei noch erhaltenen Bibliotheken Friedrichs des Großen (in Sanssouci, dem Neuen Palais und Schloss Charlottenburg) und der historisch-kunsthistorischen Arbeitsbibliothek. Durch den Ankauf wird es auf einmalige Weise möglich, die infolge des Zweiten Weltkriegs entstandenen Verluste auszugleichen und die daraus erwachsenen Wissenslücken wieder zu schließen. Künftig bilden die Bestände der SPSG eine in Ihrer Geschlossenheit weltweit einmalige Forschungsbibliothek, die vielfältige interdisziplinäre Denkanstöße ermöglicht.

Die SPSG baut damit ihre Stellung als internationale wissenschaftliche Forschungseinrichtung weiter aus. Sie ist seit dem Abbau der Lehrstühle für preußische Geschichte in Deutschland diejenige Institution, die sich durch Konferenzen, Ausstellungen und Forschungen besonders intensiv der wissenschaftlichen und öffentlichen Aufbereitung der preußischen Kunstgeschichte und Geschichte des siebzehnten und langen achtzehnten Jahrhunderts im europäischen Rahmen annimmt.

Nicht zuletzt für die Vorbereitung des Projektes "Friedrich300" zum 300. Geburtstag Friedrichs des Großen 2012 stellt der Erwerb der Bibliothek einen Meilenstein dar. Die Stiftung fördert im Vorfeld dieses Ereignisses durch regelmäßige Tagungen mit jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern das Wissen um den König und seine Zeit. Die "Bibliothek Knoll" wird für diese Bemühungen ein wichtiges Fundament bilden.

Die SPSG hat sich zum Ziel gesetzt, die "Bibliothek Knoll" für die wissenschaftliche Forschung aufzubereiten und dieser zur Verfügung zu stellen."