Baugerüste an der Historischen Mühle von Sanssouci

Schäden an Galerie und Krühwerk machen Sanierung erforderlich

"Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat mit Sanierungsarbeiten an der Historischen Mühle im Park Sanssouci begonnen. Die Maßnahmen umfassen die hölzerne Mühlengalerie sowie das sogenannte Krühwerk, mit dessen Hilfe die Mühlenhaube gedreht werden kann. Witterungsbedingt sind die tragenden Holzbauteile der Galerie und Teile des hölzernen Krühwerks so stark beschädigt, dass eine Instandsetzung notwendig wurde. Besucher der Historischen Mühle haben noch bis Ende Oktober die Möglichkeit, die Aussicht auf den Park Sanssouci von der Mühlengalerie zu genießen, danach wird die Galerie vorerst wegen der Bauarbeiten geschlossen. Die SPSG plant, bis März 2010 die Sanierung, deren Kosten rund 180.000 Euro betragen, abzuschließen.

Die Historische Mühle von Sanssouci ist die letzte Mühle Potsdams. Noch im 19. Jahrhundert standen über 40 Wasser- und Windmühlen auf dem Stadtgebiet. Sie wichen jedoch im Zuge der voranschreitenden Automatisierung und Mechanisierung der Mühlenindustrie. Ohne die "Legende vom Müller und dem König" und der prominenten Lage neben dem Schloss Sanssouci, gäbe es sie heute nicht. Nachdem die Mühle während der Kämpfe zum Ende des Zweiten Weltkrieges 1945 abbrannte, konnte die Windmühle wiederaufgebaut und im Jahr 1993 neu eröffnet werden. Doch erst zehn Jahre später, im Jahr 2003, arbeitete sie wieder als Getreidemühle.

Seit dem Jahr 2006 zeigt eine Dauerausstellung die Geschichte der Historischen Mühle, die der Müllerei im 18. und 19. Jahrhundert sowie deren Einflüsse auf Gesellschaft und Kultur. Das Ausstellungsobjekt entstand auf die Initiative von jungen Akademikern wie Sandra Hoeritzsch, Alexandra Jäger und Stephan Teilig, die zusammen mit dem Geschäftsführer Torsten Rüdinger und dem Müller Frederic Schüler die Idee in die Tat umsetzten. Neben der wissenschaftlichen Fundierung spielten besonders die Präsentation und "Besucherfreundlichkeit" eine wichtige Rolle. So konnte die Ausstellung zu einem einzigartigen Projekt werden, das Geschichte erleb- und fühlbar vermittelt.

Im Jahr 1736 veröffentlichte der preußische König Friedrich Wilhelm I. eine Ausschreibung für den Bau neuer Windmühlen, bei der Wilhelm Grävenitz ein Jahr später den Zuschlag für eine einfache Bockwindmühle erhielt. 1738 wurden sie mit einem Mahlgang und einer Beutelkiste (Siebwerk) in Betrieb genommen. Ende der 1780er Jahre wurde der Antrag auf Baukostenunterstützung zu einer Holländerwindmühle gestellt. Für die Bauplanung und Durchführung wurde der Sohn holländischer Einwanderer, Cornelius Wilhelm van den Bosch, herangezogen. Im Jahr 1858 verfügte Friedrich Wilhelm IV. die Stilllegung der Mühle. Drei Jahre später erklärte der König sie zu einem Denkmal, die daraufhin zum Museum wurde. Am 27. April 1945 explodierte ein sowjetische Panzer neben der Mühle, die selbst Feuer fing und bis auf die Grundmauern niederbrannte. 1982 wurden die ersten Schritte zum Wiederaufbau eingeleitet. Zur 1000-Jahrfeier von Potsdam 1993 drehten sich die Flügel zum ersten Mal wieder und seit 2003 kann Getreide zu Schrot, Mehl und Grieß verarbeitet werden.

Öffnungszeiten

Noch bis 31.10.: Montag bis Sonntag 10-18 Uhr

Außerhalb der Öffnungszeiten nach Vereinbarung

Eintritt

Ohne Führung

Erwachsene 2,50 Euro/ ermäßigt 2 Euro

Kinder 1,50 Euro

Mit Führung

Erwachsene 3 Euro

Kinder 2 Euro

Kinder unter 6 Jahre 1,50 Euro"