Neues Palais wieder mit Skulpturenschmuck

Vier Attikaskulpturen sind nach ihrer Restaurierung auf das Dach zurückgekehrt

"Die 78 Einzelfiguren vom Dach des Neuen Palais im Park Sanssouci sind nahezu vollständig als Originale erhalten. Die ca. 3,20 m hohen Sandsteinfiguren für die Attika wurden während der Bauzeit des Schlosses 1763-1769 nach und nach aus den Bildhauerwerkstätten von Gottfried Jenner, Joseph Joachim Kaplunger, Georg Hennicke und Johann Schnegg geliefert.

Die letzte Restaurierungsphase begann in den 1970er Jahren und erstreckte sich in den folgenden 20 Jahren über das gesamte Attikaprogramm. Nach nunmehr 30 Jahren hat die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) im ersten Abschnitt an der Gartenseite des Neuen Palais erneut notwendige Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Als erstes Ergebnis sind nun vier der überlebensgroßen Skulpturen an ihren Standort auf die Attika des Neuen Palais zurückgekehrt. Es handelt sich dabei um die Darstellung zweier weiblicher und zweier männlicher Figuren. Von den weiblichen Figuren ist die eine mit einer Keule, die andere mit einem Drachenhelm ausgestattet. Die beiden männlichen Figuren stellen den antiken Gott Apoll und einen Krieger mit Helm dar.

Eine der Ursachen für die Schäden, die die Skulpturen erlitten hatten, ist der natürliche Verwitterungsprozess, begünstigt durch die Verarbeitung des Sandsteines längs zur Lagerrichtung. Ein weiterer Auslöser ist die Verwendung von Eisen, das als Material für die Rückenanker, zur Befestigung des Blitzschutzes oder als massive Keile unter den Plinthen benutzt worden ist. Die fortgeschrittene Korrosion des Eisens hat aufgrund ihrer Sprengkraft vor allem in den Plinthenbereichen zu großen Schäden und damit zu Problemen in der Standsicherheit geführt.

Die Attikaskulpturen wurden mit dem Mikropartikelstrahlverfahren gereinigt, in morbiden Bereichen gefestigt und Fehlstellen in der Oberfläche mit einer Antragemasse geschlossen. Damit ist die Oberfläche wieder geschlossen und ein optimaler Wasserablauf gewährleistet. Zur Wiederherstellung der Standsicherheit mussten alle vier Skulpturen von der Attika genommen werden. In der Berliner Restaurierungs- und Bildhauerwerkstatt Andreas Hoferick erfolgte eine gründliche Sanierung der Plinthen.

Mit der Bearbeitung der ersten vier Skulpturen wird die dringend erforderliche kontinuierliche, konservatorisch und restauratorische Bearbeitung des Attikaprogrammes auf dem Neuen Palais wieder aufgenommen."