Kostbares Gemälde zurück im Neuen Palais

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat ein seit 1945 als verschollen geltendes Gemälde aus der Zeit des Frühbarock zurück erhalten.

"Seit 1945 vermisstes Kunstwerk wieder im Besitz der SPSG

Das Kabinettstück "Mars und Venus in der Schmiede des Vulkan" gilt seit dem 18. Jahrhundert als Gemeinschaftswerk des süddeutschen Künstlers Hans Rottenhammer, geboren 1564 oder 1565 in München, gestorben 1625 in Augsburg, und des flämischen Malers Jan Brueghel d.Ä., geboren 1569 in Brüssel, gestorben 1625 in Antwerpen, dem sogenannten "Sammet-Brueghel". Von Brueghel stammt das stillebenhafte Beiwerk am unteren Rand der Darstellung. Das Gemälde kann nach 1606 datiert werden, da die Kupfertafel laut Prägestempel auf der Rückseite in diesem Jahr angefertigt wurde.

Bei dem Gemälde handelt es sich um ein kostbares Kabinettstück aus der Zeit des Frühbarock. Die Figurendarstellung setzt die Kenntnis der Kunst Michelangelos voraus. Neben der Zuschreibung an den in Rom, Venedig, Augsburg, München und im Weserraum tätigen Hans Rottenhammer wird auch dessen Schüler Hendrick van Balen, 1575 in Antwerpen geboren, 1632 ebenda gestorben, als Maler in Erwägung gezogen.

Das kostbare, auf Kupfer gemalte und 61 x 44 cm große Gemälde wurde von Friedrich dem Großen um 1771 über den Kunsthändler Ploos van Amstel aus der Sammlung von Gerrit Braamkamp in Amsterdam erworben. Auf dem Bild ist eine Szene aus der antiken Mythologie zu sehen, in der Mars und Venus von Vulkan, dem Gott des Feuers, in dessen Schmiede überrascht werden. Das Gemälde hing zunächst im Neuen Palais, bevor es um 1790 den Weißen Saal des Berliner Stadtschlosses schmückte. 1829 gelangte es in die Bildergalerie von Sanssouci, 1844 zurück in das Neue Palais. Dort verblieb es bis zu seiner Auslagerung in das Schloss Rheinsberg im Jahr 1942. Seit Kriegsende galt es als vermisst.

Im Jahr 2000 tauchte das Bild im Kunsthandel auf und konnte als das verschollene Gemälde aus Rheinsberg identifiziert werden. Das Kunsthaus Sotheby´s hat das gut erhaltene Bild der SPSG zurück gegeben. Zukünftig wird es wieder im Schreibkabinett im Oberen Fürstenquartier des Neuen Palais gezeigt.

Neues Palais

Öffnungszeiten:

Bis 31. März 2007: Sa bis Do 9 bis16 Uhr (letzte Führung)

Eintritt 5 / 4 Euro, nur mit Führung

1. April bis 30. April 2007: Sa bis Do 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass / letzte Führung)

Mo bis Do Grand Tour nur mit Führung

Sa / So Grand Tour mit oder ohne Führung

Geöffnet auch am Karfreitag, 6. April 2007

1. Mai bis 31. Oktober 2007: Sa bis Do, 9 bis 17 Uhr (letzter Einlass / letzte Führung)

Grand Tour mit oder ohne Führung

Eintritt 6 / 5 Euro (mit Führung), 5 / 4 Euro (ohne Führung)"