Den Nordischen Garten neu entdecken

Pflege- und Wiederherstellungsarbeiten konnten abgeschlossen werden

"Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat die im Herbst 2005 begonnenen Arbeiten im Nordischen Garten von Sanssouci nach witterungsbedingter langer Winterpause jetzt abgeschlossen. Die Wegeführung in dem symmetrisch aufgebauten Garten war in den vergangenen Jahrzehnten nicht mehr klar erkennbar. Mit dem grundsätzlichen Neuaufbau der Wege durch Schottertragschichten und Promenadengrand ist die exakte Führung nun wieder erlebbar.

Nach den Wünschen König Friedrich Wilhelms IV. sollte auf dem heutigen Areal des Nordischen Gartens ein Logierhaus entstehen. Die Planungen wurden nicht durchgeführt, weil in den Pavillons des 1851-1860 errichteten Orangerieschlosses ausreichend Gästezimmer zur Verfügung standen. Da bereits seit 1856 der Sizilianische Garten (als Vorgarten des Gästehauses) entstand, wurde an Stelle des Logierhauses der Nordische Garten 1860/1861 nach den Planungen Peter Joseph Lennés angelegt und im Gegensatz zum Sizilianischen Garten mit Koniferen und immergrünen Laubgehölzen bepflanzt.

Die beiden Gärten mit ihrer unterschiedlichen Stimmungsbildern bildeten eine Neuheit in der Gartenkunstgeschichte auf dem europäischen Kontinent, weil hier Pflanzen nach ihrer geografischen Herkunft (Nord-Süd ) verwendet worden sind.

Für die jetzige Wiederherstellung der Parkwege im Nordischen Garten wurde die ursprüngliche Wegelage ergraben und nach historischem Befund erneuert. Die Wegekanten wurden mit Flacheisenband und mit Bernburger Kalksteinen markiert, so dass der exakt geometrische Verlauf lange erhalten bleibt.

Im April pflanzten die Gärtner außerdem 86 Buchsbäume, Krüppelkiefern, Eiben und immergrüne Spindelsträucher, damit die Raumwirkung des Gartens entsprechend zur Wegeführung wieder in Erscheinung tritt.

Gehölzpflanzungen Frühjahr 2006:

Die Gärtnerinnen und Gärtner der SPSG pflanzten in diesem Frühjahr insgesamt 1.955 Gehölze, die alle von der Baumschule Lorberg aus Tremmen bezogen wurden.

889 Gehölze wurden im Parkrevier II gesetzt, besonders Hainbuchen-Heckenpflanzen im Boskett und Kanten-Buchsbaum an den Rabatten des Parterre.

Im Park Sanssouci pflanzten die Gärtner im Parkrevier Charlottenhof 130 Gehölze, darunter Eichen, Ahorne, Linden, Zürgelbäume, Christiusdorne, Lärchen, Kiefern und Tannen, im Parkrevier III in der Umgebung des Mövenpick-Restaurants 25 Hemlockstannen und Omorikafichte sowie Sträucher.

Im Neuen Garten kamen 30 Efeu als Bodendecker am Schloss Cecilienhof in den Boden.

In Schlossgarten Charlottenburg wurden im Bereich des Belvederes und am Ufer des Grabens in der Lennéschen Gartenpartie 741 Gehölze gesetzt. Davon 26 Hochstammbäume, Amberbäume, Esskastanien, Geweihbäume, 179 Solitärsträucher, darunter Gewürzsträucher und Schnee-glöckchensträucher, 495 Decksträucher und 41 Nadelgehölze, Fichten, Weymouthskiefern, Hemlockstannen und Eiben.

In Glienicke kamen 10 Stechpalmen in der Umgebung des Schlosses in den Boden.

Im Schlossgarten Rheinsberg wurden 45 Sträucher hinter dem Heckentheater und am Ufer des Grienericksees gesetzt."