Sanierung der Fontäne auf der Pfaueninsel abgeschlossen

"Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat die Fontäne auf der Pfaueninsel in rund halbjähriger Bauzeit saniert und sie mit Saisonbeginn wieder in Betrieb nehmen können. Ermöglicht wurde die Sanierung durch eine großzügige Spende des Berliner Mäzens Gerhard Elsner, der das Projekt mit 20.000 Euro gefördert und u.a. bereits Bau- und Sanierungsmaßnahmen am Potsdamer Ruinenberg im Park Sanssouci finanziell unterstützt hat. Weiter73.000 Euro kamen aus dem SPSG-Haushalt hinzu.

Der von Bäumen umgebende Wasserhochbehälter mit der Fontäne befindet sich auf dem höchsten Punkt der Pfaueninsel. Die aufgrund ihrer Kandelaberform auch als Römischer Brunnen bezeichnete Fontäne wurde in der Eisenhütte zu Reinerz in Schlesien gegossen und am 3. August 1825 anlässlich des Geburtstags König Friedrich Wilhelm III. eingeweiht. Mit großer Sensibilität haben Lenné und Fintelmann die Fontänenanlage mit dem umgebenden Parkareal verbunden.

Wegen des schadhaften Wasserbehälters war die Fontäne seit 2006 nicht mehr im Betrieb. Im Oktober 2008 hat die SPSG mit den Sanierungsmaßnahmen begonnen, die Arbeiten am Behälter und am Natursteinsockel der gusseisernen Fontäne umfassten.

Die in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts aufgebrachte glasfaserverstärkte Kunststoffbeschichtung war flächig vom Bauwerk abgerissen, so dass sich Wasser hinter der Abdichtung sammeln konnte und zu starken Forstschäden führte. Aufgrund durchlässiger Fugen, Risse im Mauerwerk und schadhafter Ziegel war der Wasserbehälter nicht mehr dicht. Die Abdichtung des Beckens erfolgte durch die Sanierung der Fugen sowie das Ersetzen beschädigter Ziegel und Dichtungsinjektionen in den undichten und durch Risse geschädigten Mauerwerksbereichen. Ziegel und Unterbau des Beckenbodens sind noch im historischen Originalzustand erhalten. Im Wandbereich des Beckens sind bereits mehrfach Ausbesserungsarbeiten durch Ziegelersatz etc. erkennbar Außerhalb wurde die historische Tondichtung um das Becken wieder vervollständigt.

Der Natursteinsockel der Balusterfontäne war intakt und musste nur gereinigt werden; lediglich Bereich der Verbindung von Sockel und gusseisernem Kandelaber mussten aufgrund korrosionsbedingter Absprengungen Sanierungsarbeiten erfolgen.

Bis zum 200. Todestag der Königin Luise, an den die SPSG im Jahr 2010 mit verschiedenen Veranstaltungen im Schloss Charlottenburg, im Schloss Paretz und auf der Pfaueninsel erinnert, werden weitere Wege und Gebäude auf der Pfaueninsel saniert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Im "Luisenjahr" wird die Pfaueninsel zu ländlichen Lustbarkeiten und künstlerischen Inszenierungen einladen. Vom 1. Mai bis 31. Oktober 2010 werden internationale Künstler der Gegenwart in Auseinandersetzung mit der Geschichte des Ortes und dem Mythos Königin Luise die Überlieferungen kritisch hinterfragen.

Die Pfaueninsel

Friedrich Wilhelm, der Große Kurfürst, hatte bereits 1683 auf der kleinen Havel-Insel ein Kaninchenhegerhaus eingerichtet, woraufhin das Eiland den Namen "Kaninchenwerder" erhielt.

Die unvergleichliche Lage der Insel hat dann im späten 18. Jahrhundert das Interesse des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. geweckt. Der Wunsch des Königs, den von ihm am Ufer des heiligen Sees in Potsdam angelegten Neuen Garten zu erweitern, führte 1793 zum Kauf der Insel. Damit war der Plan geboren, den Neuen Garten nicht "an Land" zu vergrößern, sondern ihm über Jungfernsee und Havel hinaus ein Pendant mitten im Wasser zu geben, zu dem man sich romantisch per Gondel oder Boot hinüber fahren lassen konnte. Bereits im Frühjahr des Jahres 1794 wurde mit dem Bau des Schlosses begonnen, für den der Potsdamer Zimmermeister Johann Gottlieb Brendel verantwortlich zeichnete. Nach der Ansiedlung von Pfauen, deren prächtiges Gefieder traditionell ein Symbol für Macht und Herrschaft war, erhielt das Eiland seinen heutigen Namen.

Nach dem Tod Friedrich Wilhelms II. 1797 wurde die Pfaueninsel schon bald zu einem beliebten Aufenthaltsort seines Sohnes, Friedrich Wilhelm III., und dessen Gemahlin, der Königin Luise. Das Paar wandelte die Insel in eine gärtnerisch gestaltete Landwirtschaft um. So wurde der bereits seit 1795 bestehenden Meierei 1801 ein Kälberstall im neogotischen Stil angefügt und die Insel mit weiteren Gebäuden versehen.

Anfahrt:

Vom Bahnhof Berlin-Wannsee mit dem Bus 218 bis Fähranlegestelle Pfaueninsel.

Betriebszeiten der Fähre:

November bis Februar:10-16 Uhr; März und Oktober: 9-18 Uhr,;April und September: 9-19 Uhr; Mai bis August: 8-21 Uhr

Kosten Personen-Fähre:

2 Euro / ermäßigt 1 Euro

Öffnungszeiten Schloss auf der Pfaueninsel:

01.04.2009 bis 31.10.2009

Dienstag bis Sonntag, 10-17 Uhr, Kassenschließzeit 17.00 Uhr

Besichtigung nur mit Führung

Eintritt Schloss:

3 Euro / ermäßigt 2,50 Euro

Bitte beachten Sie die Sonderregelungen zu den Feiertagen."