Sanierungsbeginn im Schloss Schönhausen

Enthüllung des Bauschilds im Beisein von Stifterin Ruth Cornelsen und Kultursenator Dr. Flierl

"Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) hat mit den Sanierungsarbeiten im Schloss Schönhausen begonnen. SPSG-Generaldirektor Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh und Dr. Thomas Flierl, Senator für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Berlin und SPSG-Stiftungsratsvorsitzender, sowie die Stifterin Ruth Cornelsen gaben mit der feierlichen Enthüllung des Bauschilds am 14. Juli 2006 den Startschuss für die Arbeiten.

Schloss Schönhausen soll 2009 wieder komplett der Öffentlichkeit übergeben werden. Besucher können dann sowohl die glanzvolle Epoche der preußischen Königin Elisabeth Christine (1715-1797), Gemahlin Friedrichs des Großen (1712-1786), als auch Rolle und Bedeutung des Hauses zu DDR-Zeiten hautnah erleben.

Die Sanierung von Schloss und Garten Schönhausen in Höhe von rund 8,6 Millionen Euro wird aus Mitteln der Europäischen Union, der Bundesregierung (Beauftragter für Kultur und Medien), des Landes Brandenburg (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur), des Landes Berlin (Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kultur) und der Deutschen Klassenlotterie Berlin finanziert. Außerdem beteiligt sich die Cornelsen-Kulturstiftung in Höhe von einer Million Euro an den Sanierungskosten.

Die SPSG übernahm im Juni 2005 die Verwaltung des Schlosses vom Liegenschaftsfonds Berlin, der interimsweise für die bauliche und technische Sicherung verantwortlich zeichnete. Gemeinsam mit den Vereinen Freundeskreis der Chronik Pankow e. V. und Für Pankow e.V. hatte der Liegenschaftsfonds das Schloss der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Die Geschichte des Schlosses beginnt im 17. Jahrhundert. In Schönhausen bereitete Kurfürst Friedrich III. maßgeblich seine Krönung zum König in Preußen vor, die 1701 in Königsberg stattfand. Entsprechend seiner neu erlangten Würde ließ der König das Schloss unter Leitung des Hofbaumeisters J.F. Eosander von Goethe zu einer prunkvollen Sommerresidenz ausbauen und den Garten im Stil des französischen Barock anlegen.

Neues königliches Leben zog in Schönhausen ein, als König Friedrich II. das Schloss nach seinem Regierungsantritt im Jahr 1740 seiner Gemahlin Elisabeth Christine von Braunschweig-Bevern schenkte, die es zu ihrem Sommersitz wählte. Neben dem Festsaal im ersten Stock entstanden u.a. die Marmorne und die Cederne Galerie, neben der Bibliothek von Sanssouci die einzige erhaltene Raumschöpfung der Zeit aus Zedernholz. Zudem birgt das Schlosse eine Fülle von geschnitzten und vergoldeten Spiegelrahmen und Türen sowie Kamine aus der friderizianischen Epoche.

Von 1949 bis 1960 diente das Schloss als Amtssitz des Präsidenten der DDR und war im geteilten Deutschland ein zentraler Ort mit symbolträchtiger Bedeutung. 1965 übernahm das Schloss die Funktion des Gästehauses der DDR-Regierung. Im zu einem Konferenzgebäude umgebauten Kasino der Präsidialkanzlei tagte im Zuge der politischen Umwälzungen zwischen dem 27. Dezember 1989 und dem 12. März 1990 der "Zentrale Runde Tisch". Anschließend war Schloss Schönhausen Schauplatz der "Zwei-plus-Vier-Gespräche" in Vorbereitung der Vereinigung beider deutscher Staaten."