Barrierefrei dank EU-Mittel

Schloss Schönhausen mit neuen Angeboten für Besucher mit Handicap

Das Ende 2009 wiedereröffnete Schloss Schönhausen in Pankow ist das einzige Schloss der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), das ein großes barrierefreies bzw. barrierearmes Angebot bereithält. Es ermöglicht damit einer breiten Besucherschicht, Aspekte der Geschichte Preußens sowie der DDR bis zur Vorbereitung der deutschen Einheit am authentischen Ort zu entdecken.

Ermöglicht wurde die Schaffung der barrierefreien Angebote durch EU-Fördermittel (aus der Zuwendung aus Mitteln der Europäischen Union zur Förderung der regionalen Entwicklung der Förderperiode 2007–13 Kulturinvestitionsprogramm) und durch die Zusammenarbeit mit dem Projekt "Berlin für Blinde".

Um allen interessierten Besuchern die Geschichte des Hauses, seine Besonderheiten und die Beschaffenheiten der hier vorhandenen Materialien nahezubringen wurden unterschiedliche, der jeweiligen Zielgruppe angepasste Vermittlungsansätze gewählt.

Der Schwerpunkt der Führung in Leichter Sprache liegt auf realen und dem eigenen Alltag nahen Objekten. Erklärt wird das Leben der Königin Elisabeth Christine anhand ihrer Porträts, ihrer Bücher und der Möbel. Kurze Sätze und Erläuterungen, die Fremdworte vermeiden, sollen den Schlossbesuch zu einem schönen und auch für Besucher mit Lese- und Schreibproblemen interessanten Erlebnis machen.

In Kooperation mit dem Team des Projektes Berlin für Blinde ist es möglich geworden, dass sich auch blinde und sehbehinderte Besucher Schloss Schönhausen erschließen können. Da die Schlösser der SPSG weitgehend noch originale, zum Teil Jahrhunderte alte Ausstattungsgegenstände und Raumfassungen präsentieren, sollten die Gegenstände meistens nicht berührt werden. Deshalb mussten "Berührungspunkte" geschaffen werden, die die Geschichte des Hauses begreifbar machen. Diese "Berührungspunkte" sind nun in einer Taststation konzentriert, wo "begreifbare" Nachbildungen eines Damenkostüms aus kostbaren Samtstoffen oder Details der kostbaren Stuckornamente von der Geschichte des Hauses erzählen.

Ergänzt wird die Taststation von einem Audioguide, der mit seinen Texten zu den Räumen und Objekten den Schlossrundgang vervollständigt. Die Texte können sowohl vor Ort gehört als auch Zuhause unter www.berlinfuerblinde.de heruntergeladen werden.

Hörgeschädigte Besucher können zudem das Schloss mit Hilfe eines Videoguides in deutscher Gebärdensprache erkunden: Die Raumtexte werden gebärdet; zusätzlich erscheinen auf dem Display Bilder, die die räumliche Orientierung erleichtern.

Die Voraussetzungen für den problemlosen Schlossbesuch für gehbehinderte Besucher und Rollstuhlfahrer sind dank schwellenloser Türen, rollstuhlgeeigneter Ausstellungsvitrinen und eines Fahrstuhls ebenfalls gegeben.

Veranstaltungshinweis:
Am 12. und 23. Oktober sowie am 2. November 2013 von 11–16 Uhr haben alle Besucher des Schlosses Schönhausen die Möglichkeit, alle Angebote auszuprobieren.

Außerhalb dieser Zeiten möchten wir blinde und sehbehinderte Besucher um Anmeldung unter folgender Nummer bitten: 030.40 39 49 26 25

Schlösser und Gärten