Das Heckentheater Friedrichs des Großen

Erste Pflanzungen zur Wiederherstellung des Heckentheaters am Neuen Palais zum 300. Geburtstag des berühmten Preußenkönigs

"Rechtzeitig zur Ausstellung "Friederisiko. Friedrich der Große", die vom 28. April bis 28. Oktober 2012 im Neuen Palais und im Park Sanssouci zu sehen ist, stellt die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) Dank der großzügigen Unterstützung der Freunde der preußischen Schlösser und Gärten das Heckentheater am Neuen Palais wieder her. Darüber hinaus stellen die Freunde zusätzliche Mittel für die Entwicklungspflege bis zum Jahr 2015 bereit.

Das Gartentheater mit Kulissen aus Hainbuchen und amphitheatralisch ansteigendem Zuschauerraum entstand im Auftrag Friedrichs des Großen im Zusammenhang mit der Anlage des gärtnerischen Umfelds des Neuen Palais nach 1763 und diente als Aufführungsort für Musik- und Theateraufführungen. Mit der Planung des Neuen Palais nach dem Siebenjährigen Krieg wurden auch die zugehörigen Gartenanlagen gestaltet. Die Ausführung übernahm der Hofgärtner Heinrich Christian Eckstein (1719–1796), den Friedrich 1765 aus den Niederlanden nach Preußen engagierte. Nördlich vom Neuen Palais erfolgte die artgemischte Pflanzung eines Baumhains und des anschließenden Heckentheaters. Es bildet das Pendant zu dem südlich des Neuen Palais, bereits im Jahr 2000 restaurierten Gittersalons. Berühmte Vorbilder für das Heckentheater sind das Theaterboskett "Salle du Bal" im Park von Versailles oder das Gartentheater im Großen Garten von Hannover-Herrenhausen. Friedrichs Bruder Heinrich ließ in den fünfziger Jahren des 18. Jahrhunderts in Rheinsberg ein Heckentheater anlegen. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts kam das Heckentheater aus der Mode und wurde seither sich selbst überlassen.

Noch heute sind Gehölze aus der Entstehungszeit vorhanden. Zeitgenössische Beschreibungen und Vergleiche sowie die Überlagerungen mit historischen Plänen geben Hinweise auf die ehemaligen Strukturen. In Abstimmung mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie wurden diese durch geophysikalische Untersuchungen der Universität Potsdam ebenso bestätigt wie durch archäologische Grabungen.

Nach den Ausführungsplänen des Landschaftsarchitekturbüros Hortec aus Berlin erfolgt nun die Wiederherstellung des Heckentheaters. Die alten Heckenpflanzen aus der Entstehungszeit werden in die notwendigen Neupflanzungen integriert, aus Gründen des Naturschutzes wie auch zur Veranschaulichung des Dokumentations- und Alterswertes. Die Gartenbereiche zwischen den kulissenhaft angeordneten Hecken erhalten eine neue Humusschicht für die Raseneinsaat. Die Trennung von Bühne- und Zuschauerraum erfolgt über die Bühnenkante aus naturbelassener Robinienpalisade mit vorgelagertem Orchestergraben. Der Zuschauerraum steigt amphitheatralisch an und bietet bis zu 210 Personen Platz. Als Abschluss wird der Laubengang aus Linden wiederhergestellt. Der Einsatz von Technik und Medien erfolgt zurückhaltend. Nach der Eröffnung im Frühjahr 2012 durch die Freunde wird das Heckentheater im Jubiläumsjahr wieder für Aufführungen unter freiem Himmel zur Verfügung stehen.

Friederisiko. Friedrich der Große

Ausstellung im Neuen Palais und Park Sanssouci, Potsdam

28. April–28. Oktober 2012

www.friederisiko.de"