Sanierung der Tritonenbrücke im Park Sanssouci

"Seit Januar 2011 saniert die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) die nach ihren Geländermotiven historisch bezeichnete Tritonenbrücke ("Schinkelbrücke") im Park Sanssouci, die als südlicher Zugang zum Französischen Rondell und den Weinbergterassen den Parkgraben überquert.

Aufgrund starker Schäden, die die Dauerhaftigkeit des Bauwerks in Frage stellten, war eine Grundinstandsetzung bzw. eine Teilerneuerung der Brücke unumgänglich. Dank der Förderung der Maßnahme im Rahmen des Investitionsprogramms nationale UNESCO-Welterbestätten 2010 bis 2014 durch das Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung über die Landeshauptstadt Potsdam konnte die SPSG mit den Bauarbeiten beginnen. Die Baukosten belaufen sich auf ca. 565.000 Euro.

Die 1835 aus Eisengusselementen montierte Brücke war der erste dauerhafte Übergang an dieser zentralen Stelle im Park. Der Bauherr von Sanssouci, König Friedrich der Große (1712–1786) und sein Nachfolger König Friedrich Wilhelm II. (1744–1797) hatten vorher nur provisorische Holzkonstruktionen herstellen lassen.

Erst als vom Landschaftsarchitekten Peter Joseph Lenné (1789–1866) die ursprünglich am Parkgraben endende Gartenanlage nach Süden erweitert wurde, gab der Großneffe Friedrichs des Großen, Friedrich Wilhelm III. (1770–1840), seinem Architekten Ludwig Persius (1803–1845) den Auftrag, eine solide Eisenbrücke zu entwerfen. Aus Kostengründen wurden die Brückenteile damals nicht in Berlin, sondern in einer schlesischen Hütte gegossen.

Seit Beginn der Arbeiten im Januar 2011 unternimmt die SPSG nach 176 Jahren nun erstmalig eine grundhafte Instandsetzung. Nach ihrer Demontage erhalten die zum größten Teil noch aus der Bauzeit stammenden gusseisernen Brückenelemente eine umfassende Konservierung. Schadhafte oder nicht mehr tragfähige Bauteile werden neu gegossen. Nach Ertüchtigung der Gründung und Reparatur der Widerlager erfolgt die Montage der restaurierten Gussteile. Abschließend erhält die Brücke ihren ursprünglichen Kiesbelag und den Farbton aus der Bauzeit zurück.

Stand der Arbeiten

Mit der kompletten Demontage und Zerlegung der gusseisernen Brücke in alle Einzelteile konnte erst das volle Ausmaß der Schäden erfasst werden, so dass die Maßnahmen zur Sanierung bei einzelnen Bauteilen konkretisiert werden konnten:

- Entgegen der ursprünglichen Annahmen mussten an der Gründung (Balkenrost mit Pfahlgründung) nur geringfügige Reparaturen ausgeführt werden

- Neuguss von 10 der insgesamt 12 vorhandenen Stützengrundkörper

- Wiederverwendung aller Stützenfüße und Blendrahmenelemente der Stützen nach Freilegung der einbetonierten Stützen an den Widerlagern und Entfernung von starken Muschelverkrustungen

- Wiederverwendung der stark geschädigten Querträger (Trapezgurte) nach Reparaturschweißungen von Rissen und Bruchstellen sowie Einbau einer Stützkonstruktion zur Übernahme der Lasteintragung aus den Längsträgern

- Entfernen der Altanstriche und Aufbau eines modernen Korrosionschutzsystems im wasserberührten Bereich

- Wiederverwendung der bauzeitlichen Verbindungsmittel (Schrauben/Muttern) soweit noch vorhanden bzw. wiederverwendungsfähig

- Reparatur der Brückenwiderlager und Anpassung der Anschlüsse für den Wegebau nach hist. Vorbild als durchlaufende wassergebundene Wegedecke

Die Brücke ist, ausgenommen der Brückengeländer, inzwischen wieder vollständig montiert. Die Montage der Geländer beginnt in der 29. Kalenderwoche.

Zur Zeit sind noch folgende Arbeiten in der Ausführung:

- Aufbringen einer Bronze imitierenden grünen Lasur nach hist. Vorbild auf alle sichtbaren Oberflächen der Brückenkonstruktion

- Überarbeitung der Brückenwiderlager zum Aufbringen der wassergebundenen Wegendecke

- Überarbeitung der Uferbereiche links und rechts der Brückenwiderlager

Nach Montage der Brückengeländer erfolgt der Wegebau auf der Brücke sowie beidseitig als Anschluss an die vorhandenen Wege. Als weiterführende Maßnahme ist die Wegerneuerung bis zum Ökonomieweg geplant, so dass in diesem Abschnitt der stark geschädigte Asphaltweg ebenfalls durch eine wassergebundene Wegedecke ersetzt wird."