"Der Modeaffe". Eine szenische Promenade

"Umgesetzt in Papier von Isabelle de Borchgrave im Rahmen der Ausstellung

FRIEDERISIKO. Friedrich der Große

im Neuen Palais und Park Sanssouci,

28. April bis 28. Oktober 2012"

"Die belgische Künstlerin Isabelle de Borchgrave hat im Auftrag der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) Figurinen und Accessoires gestaltet, die im Ausstellungsteil "Der Modeaffe" in der Ausstellung "FRIEDERISIKO. Friedrich der Große" zu sehen sein werden.

Der noch junge Friedrich verfasste 1742 die Komödie "Der Modeaffe" als Kommentar zum höfischen Alltag und den Eitelkeiten der Gesellschaft. Das Stück wurde anlässlich der Hochzeit von Dietrich Caesarion Freiherr von Keyserlingk mit Eleonore Luise Albertine Gräfin von Schlieben in Schloss Charlottenburg erstmals aufgeführt. Es richtete sich in seiner Aussage weniger an das Brautpaar, sondern enthielt zwischen den Zeilen eine bissige Botschaft an den Philosophen Jean Des Champs. Als Folge einer Intrige hatte Friedrich II. ihm die Gunst entzogen und setzte ihn mit diesem Stück der öffentlichen Lächerlichkeit aus, was einer der härtesten Strafen an einem Hof gleichkam.

Die Prinz-Heinrich-Wohnung im Neuen Palais bildet nun das ideale "Bühnenbild" für die Umsetzung des Stücks in opulente Bilder. Die prachtvollen Räume werden durch zahlreiche Accessoires und die lebensgroßen Papier-Figurinen Isabelle de Borchgraves belebt, die detailgetreu nach Portraits von Mitgliedern des preußischen Hofes angefertigt wurden und dem Schloss vorübergehend Leben einhauchen.

Die Personen

Der Marquis de la Faridondière

Sein Onkel

Dessen Freund

Comtesse de Belair, Vertraute des Marquis

Adélaïde

Ihre Tante

La Barberina, eine Tänzerin

Ihre Dienerin

Ein Diener

Ein Architekt

Ein Buchhändler

Eine Malerin

Zum Inhalt

Im Mittelpunkt steht der Marquis de la Farindondière, der in seinem Bestreben, in jedem Detail der neuesten Mode zu entsprechen, das Erbe seines Onkels zu verschleudern droht. Jener versucht deshalb, seinen Neffen mit einer ausgesprochen sparsamen und braven jungen Frau zu verheiraten und ihn so von seinem verschwenderischen Lebensstil wegzuholen. Das Stück spiegelt und kommentiert dabei in seinen Szenen jene Themen, die auch Friedrich den Großen beschäftigten: Philosophie, Architektur, Malerei, Theater etc. Durch die Ironie der Erzählweise schimmert deshalb immer auch ein Stück Weltsicht des Königs durch.

Die Künstlerin

Isabelle de Borchgrave begann ihre Karriere, indem sie in einem kleinen Studio in Sablon (Belgien) Kindern Malunterricht gab. In den 1970er Jahren meldete sie die Firma "Tour de Bébelle" an, die von ihr designte Textilien, wie Tischtücher, Decken und Stoffe anbot. Sie probierte sich aus, ließ Motive unterschiedlichster Kulturen, die sie auf Reisen sammelte, in ihre Arbeit einfließen. Ihre erste große Ausstellung fand im New Yorker Metropolitan Museum statt. 1994 entwarf sie verschwenderisch gestaltete Kostüme aus Papier. Verziert mit detailgetreuen Trompe l"il Malereien erschuf sie einen neuen Look für historische Mode von Elisabeth I. von England bis hin zu Coco Chanel. Gefolgt von den unvergleichlichen Plisses von Mariano Fortuny und einer Ausstellung über die Mode der Medicis in kostbaren gold- und pelzverbrämten Renaissance-Gewändern. Als Künstlerin ist ihr Name weltweit mit ihren außergewöhnlichen Kreationen aus Papier verbunden. Jedoch ist sie auch sehr aktiv als Designerin und arbeitet mit Firmen wie Villeroy & Boch, Caspari oder Target zusammen.

Ihre große Liebe gilt außerdem der Malerei. Neben den Kostümpräsentationen stellt sie regelmäßig ihre Bilder aus, die stark von der Nabis Bewegung beeinflusst sind.

Wir danken unseren Förderern herzlichst für ihre großzügige Unterstützung, die die Präsentation "Der Modeaffe" erst möglich machen

Freunde der Preußischen Schlösser und Gärten e.V. (www.freunde-psg.de)

Wallonie-Bruxelles International (www.wbi.be), Vertretung der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der Wallonie und der Föderation Wallonie-Brüssel in Deutschland (Berlin)

Ausstellungstickets

Ticketverkauf unter www.friederisiko.de, außerdem in der Tourist Information in Berlin und Potsdam und an allen bekannten Vorverkaufsstellen."