Perspektiven für Preußisch Grün

SPSG will Besucherangebote bedarfsgerecht verbessern

"Mit dem Strategischen Konzept "Perspektiven für Preußisch Grün" will die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) in den kommenden Jahren die Besucherangebote in den Gärten bedarfsgerecht verbessern. Nach der Zeit der Erforschung und der Wiederherstellungsarbeiten vor allem in Potsdam sollen damit die Pflege- und Nutzungsanforderungen ermittelt, formuliert und den aktuellen Erfordernissen angepasst werden.

Im kommenden Jahr wird die SPSG erstmals umfassend die Besucherbedürfnisse sowie die regionalökonomischen Effekte der vier großen Gärten Sanssouci, Babelsberg, Neuer Garten und Charlottenburg ermitteln. Die Ergebnisse der bisher von der SPSG in Auftrag gegebenen Besucherbefragungen und der von Potsdamer Parteien etc. sollen dabei berücksichtigt werden.

Entsprechend den zum Jahresende 2008 vorliegenden Ergebnissen zu den Bedürfnissen der unterschiedlichen Besuchergruppen sollen die Angebote in den Gärten verbessert und erweitert werden. Dazu gehören Infrastrukturmaßnahmen wie Gastronomie und Sanitäranlagen, Bänke, garten- und besucherspezifische Veranstaltungsprogramme sowie ein Informationssystem.

Die SPSG hat in den vergangenen 15 Jahren 32 Millionen Euro in den von ihr betreuten Gärten investiert. Schwerpunkt waren die Wiederherstellungsmaßnahmen in den ehemaligen Grenzgebieten in Babelsberg, Sacrow und im Neuen Garten. Auf diese Weise hat die SPSG zusätzlich rund 37 Hektar pflegeintensive Gartenfläche in den vorhandenen Pflegebetrieb aufgenommen. Hinzu kamen die Gärten in Charlottenburg, Paretz, Königs Wusterhausen, Caputh und Schönhausen mit insgesamt 90 Hektar. Diese deutlich gestiegenen Pflegeaufwendungen müssen mit gleichbleibenden Sach- und Personalkosten bewältigt werden.

Mit der Einführung der Stiftungsanlagenverordnung zum Saisonauftakt 2007 verzeichnet die SPSG einen Rückgang der Verstöße gegen die Parkordnung: "Die Akzeptanz unserer Regeln zum Schutz der Anlagen und für ein einvernehmliches Miteinander in den Schlossgärten ist gestiegen." SPSG-Generaldirektor Prof. Dr. Hartmut Dorgerloh kann damit auch zum Ende der ersten Saison, in der die SPSG ordnungsbehördliche Aufgaben übernommen hat, eine positive Bilanz der Arbeit der drei Ordnungskräfte ziehen.

Vor allem in den von Besuchern stark frequentierten Bereichen rund um die Schlösser und auf der Hauptallee in Sanssouci hat sich die Situation für die Fußgänger spürbar entspannt. Dabei decken sich die Beobachtungen der Ordnungskräfte mit den Ergebnissen der von der SPSG beauftragten Umfrage der Freien Universität Berlin, nach der inzwischen 80,4 % aller Besucher und 91 % der Potsdamer die Parkordnung kennen und überwiegend annehmen.

Aufgrund der Interessen von Anwohnern und der touristischen Entwicklungen hatte die SPSG im Frühjahr 2007 erstmals Radwege bzw. Schiebestrecken in den Potsdamer Schlossgärten und in Rheinsberg angeboten. Die Wege ermöglichen eine sichere Durchquerung der Anlagen und ersparen zudem weite Umfahrungen durch den Straßenverkehr. Die mit einer unterbrochenen grünen Linie gekennzeichneten asphaltierten Radwege werden sehr gut genutzt, doch missachten leider noch immer viele Radfahrer den Vorrang der Fußgänger.

Ab 1. Januar 2008 wird es für die Potsdamer Gärten eine neue Ausnahmeregelung zur Stiftungsanlagenverordnung geben. Das neue Angebot im Rahmen der Ausnahmeregelung umfasst im Neuen Garten den Uferweg am Jungfernsee, der bisher Schiebestrecke war, sowie in Babelsberg die komplette Freigabe des Weges von Klein Glienicke entlang der Havel mit Zuwegung zum Strandbad bis zum sogenannten Pförtnerhaus II (Grenzstraße). Die Ökonomiewege bleiben als Radstrecken bestehen."