Ausstellung: Die Kaiser und die Macht der Medien

18. Oktober 2005 bis 16. April 2006

"In Zeiten, in denen Politik (nicht nur) in Deutschland vor allem über die Medien vermittelt - und gemacht wird, ist der Blick zurück auf die Anfänge medialer Darstellung und Selbstdarstellung von besonderem Reiz. Die Ausstellung will zeigen, in welch hohem Maße Kunst und Kultur schon im Kaiserreich politisch instrumentalisiert wurden.

Thema der Schau ist die Darstellung der Hohenzollern-Dynastie und besonders die Selbstdarstellung der drei Deutschen Kaiser, Wilhelm I., Friedrich III. und Wilhelm II., in den Medien. Dazu zählten damals Museum, Gemälde, Skulptur, Fotografie und Film. Die Ausstellung, die auf rund 600 qm ca. 250 Objekte zeigt, ist nach Einsatz und Nutzung dieser Medien gegliedert. So wird das 1877 gegründete, im Zweiten Weltkrieg untergegangene Hohenzollern-Museum in Schloss Monbijou vorgestellt, in dem die Familie der Öffentlichkeit Privates, ja Sentimentales präsentierte. Anhand ausgewählter Porträt- und Ereignisbilder sowie am Beispiel der "massenhaft" aufgestellten Denkmale für Wilhelm I. und Friedrich III. wird die herrschaftlich-dynastische Propaganda im öffentlichen Raum verdeutlicht. Der Bereich Fotografie widmet sich der Popularisierung der Monarchenporträts, die nun unbegrenzt reproduziert werden konnten.

"Wie der Kaiser laufen lernte" wird an Beispielen erhaltener früher Filmdokumente demonstriert. Zu sehen sind dabei die Fortschritte, die Wilhelm II. in Haltung und Bewegung vor laufender Kamera machte, sowie die filmischen Motive, die Ereignisse, bei denen der Kaiser in Szene gesetzt werden wollte: Paraden, Feierlichkeiten, Einweihungen und Reisen. Das Beispiel des Autoren-Films "Königin Luise" von Franz Porten (1912/1913) mit Hansi Arnstaedt in der Titelrolle zeigt schließlich, wie man selbst den Spielfilm nutzte, um das gewünschte historische Bild von den Hohenzollern zu verbreiten, in diesem Fall das der beliebten Königin Luise.

Geöffnet Dienstag bis Sonntag 10–18 Uhr, Wochenende 11–18 Uhr,

Katalog ca. 19 Euro"