Ergebnisse der Besuchsforschung für vier Kultureinrichtungen der KNK liegen vor

Was macht einen Schlossbesuch zum Erlebnis?

Schloss Rheinsberg – Menschen in den Arkaden

Ergebnisse der Besuchsforschung für vier Kultureinrichtungen der KNK liegen vor

Ein Gemeinschaftsprojekt zur Besuchsforschung der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG), der Kunstsammlungen Chemnitz, der Kulturstiftung Sachsen-Anhalt und der Stiftung Schloss Friedenstein Gotha ist erfolgreich beendet. 2020 bis 2022 wurden für das Projekt knapp 2500 Besucher:innen und über 250 Nicht-Besucher:innen befragt. Zahlreiche Ergebnisse liegen nun für die beteiligten Häuser der vier Institutionen vor.

„Für unsere Stiftung, die mit öffentlichen Geldern und im öffentlichen Auftrag arbeitet, ist dieses Projekt ausgesprochen wichtig,“ so Generaldirektor Prof. Dr. Christoph Martin Vogtherr. „Wir müssen unsere Gäste kennen und wissen, was sie von uns erwarten. Nur so können wir unser Angebot weiterentwickeln und unserem sozialen und gesellschaftlichen Auftrag in Zukunft gerecht werden.“ Die SPSG hatte mit ihren märkischen Schlössern Caputh, Königs Wusterhausen, Oranienburg, Paretz, Rheinsberg und dem Berliner Schloss Schönhausen an der gemeinsamen Untersuchung teilgenommen.

868 Besucher:innen wurden in den Märkischen Schlössern und im Schloss Schönhausen im Untersuchungszeitraum für die SPSG befragt mit z.T. erfreulichen Ergebnissen. In der Regel bleiben die Gäste ein bis zwei Stunden in den Schlössern. 87 Prozent geben dabei an, dass sie mit ihrem Besuch zufrieden sind. 81 Prozent interessieren sich für Geschichte, 53 Prozent wollen mit dem Besuch das eigene Wissen sogar noch vertiefen.

Wie in allen anderen untersuchten Häusern auch, sind zwei Drittel der Besucher:innen über 50 Jahre alt, mehr als jeder zweite hat einen Hochschulabschluss und fast die Hälfte verfügt über ein monatliches Haushaltseinkommen von über 3.000 Euro. Ein Drittel der Gäste in den Märkischen Schlössern und dem Berliner Schloss Schönhausen kommt aus der näheren Region, zwei Drittel reisen aus Berlin und dem restlichen Bundesgebiet an. Über die Hälfte der Besucher:innen (58 Prozent) sind zum ersten Mal in den preußischen Schlössern und besichtigen diese mit Partner:innen, Familie und Freund:innen.

Trotz hoher Zufriedenheit haben die Befragten auch deutliche Kritikpunkte. So wünschen sich 29 Prozent mehr gastronomische Angebote, ein Viertel mehr Sitzmöglichkeiten, 21 Prozent mehr Vermittlungsangebote. Auch bei Barrierefreiheit, Multimedia-Informationen und Angeboten zur Selbsterkundung sehen einige Verbesserungsmöglichkeiten. „Diese Antworten, die wir in der Besuchsanalyse bekommen haben, sind für uns nicht immer bequem und stellen uns vor Herausforderungen, die wir annehmen werden“, so Generaldirektor Vogtherr.

Insgesamt wurden für die SPSG zudem 70 ausgewählte Multiplikator:innen um ihre Meinung gebeten. Befragt wurden dabei in einem rund einstündigen Leitfaden-Interview ausgewählte Mitarbeitende von Kitas und Schulen, Vereinen und Verbänden sowie Kulturschaffende aus der Region. Viele dieser Expert:innen wünschen sich für die Märkischen Schlösser und das Berliner Schloss Schönhausen niederschwellige Angebote, die zum Mitmachen einladen und den Schlossbesuch zum Erlebnis machen.

Ein wichtiges Ziel des Projektes war es, vergleichbare Ergebnisse zu Struktur, Motivation und Zufriedenheit des Publikums sowie zu sozialen und kulturellen Milieus bzw. Bildungshintergründen zu erheben. Wie auch die Projektpartner will die SPSG anhand dieser Erkenntnisse zukünftig passgenaue Angebote entwickeln, um so dem eigenen bildungspolitischen Auftrag besser nachzukommen und neue Publikumsschichten zu gewinnen.

Die Forschung wurde von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) im Rahmen der Weiterführung des Audience Development-Projekts der Konferenz Nationaler Kultureinrichtungen (KNK) gefördert.
 

Pressekontakt

Carlo Paulus
SPSG | Abteilung Bildung und Marketing
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331.96 94-457
Birgit Morgenroth
SPSG | Abteilung Bildung und Marketing
Öffentlichkeitsarbeit
Telefon: 0331.96 94-195

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