Marmorsaal:
Die Decke zwischen den beiden großen Festsälen des Schlosses, dem Grottensaal im Erdgeschoss und dem Marmorsaal im Obergeschoss, war so stark geschädigt, dass ihre Tragfähigkeit nicht mehr ausreichend gegeben war. Die daraus resultierenden starken Schwingungen der Decke haben zu umfangreichen Schäden am Fußboden des Marmorsaals und an der Stuckdecke des Grottensaals geführt.
Die Sanierung der Deckenkonstruktion begann im Frühjahr 2013 und konnte im Herbst 2014 abgeschlossen werden. Parallel dazu erfolgte die Restaurierung der Deckenoberflächen. Die Arbeiten an der Stuckdecke des Grottensaals einschließlich des Deckengemäldes wurden so abgeschlossen, dass der Saal im Juli 2015 wieder für den Besucherverkehr geöffnet werden konnte. Die Restaurierung des aufwendig inkrustierten Fußbodens im Marmorsaal wurde Ende 2015 beendet. Die Wiedereröffnung des Marmorsaals ist im Frühjahr 2016 erfolgt. Die Besucher betreten den Marmorsaal jetzt auf Glasstegen, die nur einzelne Bereiche der darunterliegenden Decke überspannen und die Lasten direkt in die Wände einleiten. Das Projekt konnte somit im vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen werden.
Sockelgeschoss:
Das Schloss steht auf einem Sockelgeschoss, das umlaufend mehrere Meter hervorsteht. Durch diesen sogenannten Umgang, der mit Sandsteinplatten gedeckt ist, dringt Feuchtigkeit in das Bauwerk ein, die das Mauerwerk und die Holzbauteile schädigt.
Die Sandsteinplatten werden aufgenommen und eine Abdichtungsebene eingebracht. Bereits entstandene Schäden am Mauerwerk werden repariert. Nach der Demontage der Sandsteinplatten und dem Abschluss der Abdichtungsarbeiten werden die Platten wieder neu verlegt. Im Inneren des Sockelgeschosses wird die Möglichkeit einer Querlüftung wiederhergestellt, damit eingedrungene Feuchtigkeit schneller entweichen kann. Im Ehrenhof wird ein behindertengerechter Zugang in das Schloss geschaffen.
Die Sanierung hat im Frühjahr 2014 begonnen und wird in mehreren Abschnitten bis zum Sommer 2018 weitergeführt. Der erste Abschnitt, der nördliche Teil der Gartenseite und der Damenflügel, wurde 2015 fertiggestellt. 2016 wurden die Arbeiten am Corps de Logis und am Theaterflügel fortgeführt, sodass die nördliche Hälfte des Schlosses bereits fertig bearbeitet wurde. In diesem Jahr werden die Arbeiten im Theaterhof und auf der Gartenseite fortgeführt. Während der Baumaßnahmen ist das Neue Palais im Sockelbereich eingerüstet. Ein Bauzaun sowie Lager- und Baustelleneinrichtungsflächen umgeben das Schloss. Die Zugänge in das Gebäude bleiben aber frei und der Museumsbetrieb ist durchgehend gewährleistet.
Unteres Fürstenquartier:
Die Restaurierung dieses Gästeappartements konnte 2015 mit der Komplettierung der Goldtressen im „Tressenzimmer“ abgeschlossen werden. Als letzter Bauabschnitt dieses Teilprojektes wurde bis Ende 2015 ein Teppichläufer im gesamten Museumsbereich verlegt, um die empfindlichen Fußböden zu schützen. Die Ära der Filzpantoffeln ist damit im Neuen Palais vorbei.
Dach des Theaterflügels:
In den vergangenen Wintern waren wiederholt Undichtigkeiten im Dach des Neuen Palais festzustellen. Die Dachkonstruktion war ebenfalls reparaturbedürftig und ist zudem mit Holzschutzmitteln kontaminiert.
In einem ersten Bauabschnitt wurde die Dachkonstruktion über dem Theater saniert und das Dach neu mit Kupferblech eingedeckt. Dazu war die Demontage der gesamten Bühnentechnik im Theater erforderlich. Die kontaminierten Dachhölzer über dem Schnürboden wurden mit einer Schutzschicht maskiert, die ein Ausgasen der Schadstoffe verhindert. Die konstruktiven Ertüchtigungsarbeiten wurden 2015 abgeschlossen, die Balkenkonstruktionen gereinigt und maskiert sowie die Dachdeckung erneuert. 2016 konnte das Projekt mit dem Wiedereinbau bzw. Neubau der Theater- und Haustechnik abgeschlossen werden. Die Wiedereröffnung des Theaters kann jedoch voraussichtlich erst im Jahr 2018 erfolgen, da noch weitere Baumaßnahmen im Inneren durchgeführt werden müssen.
Auslagerung Transformator:
Im Friedrichflügel des Neuen Palais befand sich ein alter Transformator, über den das Schloss mit Energie versorgt wurde. Diese Anlage musste altersbedingt ausgetauscht werden. Aus brandschutztechnischen Gründen wurde der neue Trafo außerhalb des Schlosses auf dem Grundstück der ehemaligen „Invalidengärten“ aufgestellt. Die Installation des neuen Transformators und die dafür erforderliche Verlegung der Versorgungsleitungen wurden 2016 abgeschlossen.