In der äußersten südöstlichen Ecke des Neuen Palais liegt das Schreibkabinett Friedrichs des Großen, ein Raum von besonderer Kostbarkeit und zwei absolut einzigartigen Ausstattungsgegenständen...
Ein Beitrag von Dr. Samuel Wittwer, Direktor der Schlösser und Sammlungen der SPSG
Friedrich der Große (1712–1786) setzte mit dem Bau des Neuen Palais am westlichen Ende seines Parks Sanssouci einen imposanten Schlusspunkt. Es war sein letzter großer Schlossbau. Das Beste und Kostbarste des europäischen Handwerks war ihm gut genug für dieses der Repräsentation staatlicher Macht und der Ausrichtung großer Feste dienende Schloss. In diesem Jahr wird seine „Fanfaronade“ 250 Jahre alt, was mit der Wiedereröffnung der königlichen Wohnung und einer spannenden Führungsreihe gefeiert wird. Schlossassistent Andreas Woche berichtet:
Noch ist es nicht soweit, doch die Ausstellung „Kaiserdämmerung. Das Neue Palais 1918 zwischen Monarchie und Republik“, die die SPSG ab dem 16. Juni präsentiert, wirft bereits ihre Schatten voraus.
Die SPSG betreut rd. 9000 textile Kunstwerke aus der Zeit vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert in den preußischen Schlössern. Herausragend ist dabei die Sammlung kostbarer Seidenstoffe des 18. Jahrhunderts. Sie entstanden im Auftrag Friedrichs des Großen zur Ausstattung des Neuen Palais und waren Spitzenwerke Berliner Seidenmanufakturen.
SPSG-Textilkustodin Dr. Susanne Evers stellt sie hier vor.
Friedrich der Große ließ direkt nach dem Ende des Siebenjährigen Kriegs das prachtvolle Neue Palais in Sanssouci errichten. Der 1768 vollendete, größte und letzte Schlossbau des Königs beherbergte vier Festsäle, zehn opulent eingerichtete Appartements und ein großes Theater. Ab Ende des 19. Jahrhunderts verwandelten Kaiser Friedrich III. und schließlich Wilhelm II. das Rokokoschloss in eine kaiserliche Residenz, die mit Elektrizität, Fahrstuhl, Zentralheizung, fließendem Wasser sowie über 40 Badezimmern und Toiletten alle Annehmlichkeiten der frühen Moderne bot.
Rund 300 historische Bauwerke, jedes für sich ein Kunstwerk, gefüllt mit tausenden Gemälden, Skulpturen, Seiden, Möbelstücken, Kandelabern, Kronleuchtern… - die Fülle der Kunstwerke in den preußischen Schlössern und Gärten ist immens! Betreut werden die Objekte von den SPSG-Restauratoren in zehn Fachbereichen, mit dabei auch ein naturwissenschaftliches Labor. Nach 25 Jahren als Chefrestaurator ist Hans-Christian Klenner nun in Rente gegangen. Seine Nachfolge tritt Kathrin Lange an, selbst seit 26 Jahren in der Stiftung tätig und seit 2006 Leiterin des Fachbereichs Skulpturen. Kurz vor dem Wechsel haben wir beide zu einem gemeinsamen Interview getroffen. Wir wollten wissen, wie sich eine solche Staffelübergabe denn nun wirklich anfühlt.
Seit zwei Jahren kooperiert die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg mit der Schule am Schloss in Berlin-Charlottenburg, um Schülerinnen und Schülern einen anderen Zugang zum Schloss Charlottenburg zu ermöglichen. Mit dem Ende des Schuljahres 2015/16 wurde der zweite Durchgang erfolgreich abgeschlossen, der dritte startet in Kürze. Anja Fielauf, als Schlossassistentin verantwortlich für die Koordination der Unternehmung, berichtet über ein spannendes Projekt.
Nach fast einem Jahrhundert sind die Wasserspiele des Fürsten Pückler im Park Babelsberg wieder erlebbar! Dafür wurden seit 2013 rund zehn Kilometer des originalen gusseisernen Leitungsnetzes saniert und zahlreiche Brunnen, Fontänen, Seen und Teiche, Bachläufe und Wasserfälle wieder hergestellt. Mit dem Abschluss der Hüllensanierung des Schlosses und der raffiniert angelegten Terrassen zeigt sich die gesamte Anlage wieder in ihrer ganzen kaiserzeitlichen Pracht.
Vor dem Schloss Schönhausen weht nach vielen Jahren wieder eine Flagge, am Eingangsrondell fahren Lastwagen vor. Drinnen sind Handwerker, Restauratoren und Kuratoren an der Arbeit. Am 1. April öffnet hier die Ausstellung „Schlösser für den Staatsgast“. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren.