OpferSzenische Lesung frei nach dem Plot des Films „Opfer“ von Andrei Tarkowski
Mit Hoffnung und Vertrauen auf eine bessere Welt!
Im Zusammenhang mit der Ausstellung „Nie wieder Krieg! Ein Plakat. Käthe Kollwitz“, die vom 10. September bis zum 22. Dezember 2022 in den Räumlichkeiten des Schlosses Schönhausen zu sehen ist, widmen sich neun Jugendliche des Theaters der Jugendkunstschule Pankow, in einer szenischen Lesung dem Text „Opfer“ des verstorbenen russischen Autors Andrei Tarkowski. Er schrieb den Plot für seinen letzten Film „Opfer“ im beschaulichen italienischen Örtchen San Gregorio im Januar und Februar des Jahres 1984. Inzwischen ist der Plot schon über 38 Jahre alt und aktueller als je zuvor.
Zurückgezogen lebt der ehemalige Intellektuelle und Schauspieler Alexander zusammen mit seiner Frau Adelaide und ihrem Sohn und einigen Bediensteten in einem schlichten Holzhaus. Alexanders Geburtstag steht an und zur Feier reisen Viktor, ein Freund, und Alexanders erwachsene Tochter Martha an. Zur Geburtstagsfeier, die leider nicht so richtig in Schwung kommt, ist auch Otto der Postbote eingeladen. Er überreicht Alexander zum Geburtstag ein Geschenk und meint: „jedes Geschenk zieht ein Opfer nach sich“. So beweist sich der Mensch in jenem Moment des Opferns, nicht wegen des Verlustes, sondern durch die Hoffnung, mit dieser Geste einen besseren Ausgang, eine bessere Zukunft erreicht zu haben. Plötzlich verfinstert sich der Himmel und das Haus wird erschüttert. Das daraufhin eingeschaltete Fernsehen berichtet nur von einer diffusen katastrophalen Bedrohungslage und rät den Menschen dort zu bleiben, wo sie gerade sind. Während Adelaide in Hysterie verfällt, Arzt Viktor die Frauen mit Beruhigungsspritzen versorgt und Söhnchen friedlich schläft, weiß eigentlich niemand, was genau los ist.
Andrej Tarkowski erzählt in „Opfer“ eine symbolträchtige Parabel über das Leben, die Furcht und die letzten Dinge. Alles ist ausdeutbar, interpretierbar und beschäftigt sich letztlich mit existentiellen Fragen und Ängsten. Es wird nicht erklärt, sondern nur geschildert, das macht den Text nicht einfacher, doch gerade darin entfaltet der Text seine eigentliche Wirkung.
Andrei Tarkowski (* 4. April 1932, ✝ 29. Dezember 1986)
Andrei Tarkowski studierte in den 1950er Jahren an der Filmhochschule in Moskau. Als einer der visionärsten, berühmtesten und einflussreichsten Filmemacher der Welt bis zum Zeitpunkt seines tragischen Todes im Alter von nur 54 Jahren drehte Tarkowski nur sieben Spielfilme. Alle sind metaphysische und spirituelle Erkundungen der Menschheit. Dazu ist jeder seiner Filme weltweit als künstlerisches Meisterwerk anerkannt. „Iwans Kindheit“ 1962 / „Andreij Rubeljow“, 1966 / „Solaris“, 1972 / „Der Spiegel“, 1975 /„Stalker“, 1979 / Nostalghia, 1983 / „Opfer“ 1987.
Tarkowski war zwar im Ausland berühmt, doch in seiner Heimat blieb ihm die offizielle Anerkennung versagt. Lars von Trier sagte über Tarkowski: „Für mich ist er Gott“.
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